Die spanische Großbank BBVA hat von der mexikanischen Wettbewerbskommission Cofece grünes Licht für den beabsichtigten Kauf der Anteile von Banco De Sabadell in verschiedenen mexikanischen Tochtergesellschaften erhalten. Das aktuelle Angebot in Höhe von 13,4 Milliarden US-Dollar wurde erstmals im Mai 2024 an die Aktionäre von Banco Sabadell unterbreitet, nachdem frühere Fusionsgespräche vor vier Jahren gescheitert waren. Im Zuge des Angebots legt BBVA einen Tausch von einer BBVA-Aktie für jeweils 4,83 Sabadell-Aktien vor, was einem Aufschlag von 30 % gegenüber den Schlusskursen am 29. April und einem 50 %-Aufschlag im Vergleich zu den durchschnittlichen Kursen der vorangegangenen drei Monate entspricht. Die Fusion soll BBVAs Marktanteil bei Krediten in Spanien auf fast 22 % steigern. BBVAs Angebot, das den Sabadell-Aktionären einen 16%-Anteil am fusionierten Unternehmen in Aussicht stellt, bleibt unverändert seit der Vorlage an den Vorstand von Banco Sabadell am 30. April 2024. Trotz einer anfänglichen Ablehnung durch den Sabadell-Aufsichtsrat wendet sich BBVA nun direkt an die Aktionäre, um die Zustimmung zu erhalten. Die geplante Fusion wird ein Finanzinstitut mit über 100 Millionen Kunden und Vermögenswerten von über 1 Billion Euro schaffen, das BBVA als das zweitgrößte Kreditinstitut Spaniens positionieren soll. Ziel ist es, mit Doppelsitz in Sant Cugat del Vallès (Barcelona) und Madrid operieren zu können. Der Abschluss der Transaktion hängt davon ab, ob BBVA die Mehrheit der Anteile von über 50,01 % erwirbt und ob weitere regulatorische Genehmigungen erteilt werden. Allerdings wurde das Angebot von der spanischen Regierung abgelehnt. Laut Medienberichten äußerte der spanische Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo Bedenken bezüglich möglicherweise auftretender Risiken für das Finanzsystem sowie Auswirkungen auf Beschäftigung und Kunden. Trotz bereits erhaltener Genehmigungen, darunter von der britischen Prudential Regulation Authority und der Europäischen Zentralbank, sowie ohne Einwände der europäischen Wettbewerbskommission, wartet BBVA nun auf die Zustimmung der spanischen Regulierungsbehörden CNMC und CNMV sowie der Mehrheit der Sabadell-Aktionäre.