Der in Turbulenzen geratene Agrarhändler Baywa erblickt neue Hoffnungsschimmer am Horizont. Wie das Unternehmen am Sonntag bekannt gab, steht es kurz davor, die erforderlichen Unterschriften der kreditgebenden Banken für die Verlängerung bestehender Standstill-Vereinbarungen bis Ende Dezember zu erhalten. Parallel dazu soll der bestehende Überbrückungskredit um rund 500 Millionen Euro erweitert und ebenfalls bis Jahresende verlängert werden.
Diese Maßnahmen könnten die kurzfristige Finanzierung des Unternehmens bis Ende 2024 sichern und gleichzeitig den Weg für eine langfristige Lösung bis Ende 2027 ebnen. Gegenwärtig stehen jedoch noch Verhandlungen über die langfristige Sanierung mit Banken und anderen wesentlichen Interessengruppen aus.
Ein nicht unerheblicher Schuldenberg von über fünf Milliarden Euro drückt dem Unternehmen aufs Gemüt. Hinzu kommt die schwächelnde Weltkonjunktur, die alle Geschäftsbereiche des Agrarhändlers beeinträchtigte. Mitte August war der Konzern durch eine kurzfristige Finanzspritze von über einer halben Milliarde Euro von Gläubigerbanken und Hauptaktionären gestützt worden. Dennoch bedarf es eines nachhaltigen Programms, um die Bilanz zu stabilisieren. Insbesondere ein Konsortialkredit mit einem Rahmen von bis zu zwei Milliarden Euro, der im September 2025 ausläuft, bedarf einer langfristigen Lösung.