Der Vorstand der Baywa geht davon aus, dass die wichtigsten Gläubigerbanken dem angeschlagenen Unternehmen mehr Zeit und Geld gewähren werden, um seine finanziellen Turbulenzen zu bewältigen. In den kommenden Tagen sollen die Unterschriften der kreditgebenden Banken für die Verlängerung der sogenannten Standstill-Vereinbarungen bis Ende des Jahres eingeholt werden, wie das Unternehmen am Sonntagabend mitteilte.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen soll ein bereits bestehender Überbrückungskreditvertrag um etwa eine halbe Milliarde Euro aufgestockt und ebenfalls bis Jahresende verlängert werden. Diese Erweiterung würde die finanzielle Stabilität der Baywa bis zum Jahresende gewährleisten und eine Basis für eine darauf folgende langfristige Finanzierungslösung schaffen.
Die Baywa hat derzeit mit einem Schuldenberg von über fünf Milliarden Euro an kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten zu kämpfen. Die schwache Weltkonjunktur hat alle Geschäftsbereiche des Unternehmens erfasst. Im ersten Halbjahr verbuchte Baywa einen Verlust von 290 Millionen Euro – nicht zuletzt aufgrund hoher Abschreibungen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Bereits im August hatten Gläubigerbanken und Hauptaktionäre den Konzern mit einer kurzfristigen Finanzhilfe von mehr als einer halben Milliarde Euro unterstützt. Der Löwenanteil dieses Rettungspaketes bestand aus Krediten in Höhe von fast 400 Millionen Euro. Ein langfristiges Sanierungsprogramm ist jedoch unumgänglich, da unter anderem bis September 2025 ein Konsortialkredit mit einem Rahmen von bis zu zwei Milliarden Euro ausläuft.