Pharmachef Stefan Oelrich gibt nicht auf: Trotz des herben Rückschlags mit dem Forschungsflop Asundexian beharrt er auf Bayers ehrgeizigem Ziel, bis 2030 jährlich zwischen 25 und 30 Milliarden Euro in der Pharmasparte umzusetzen.
Ein riskantes Unterfangen in unsicheren Gewässern
Bayer hatte sich mit Asundexian viel vorgenommen – ein Gerinnungsmittel, das Spitzenumsätze von über fünf Milliarden Euro versprach. Doch die jüngsten Ergebnisse der Phase-III-Studie waren ernüchternd.
Die Standardtherapie erwies sich als effektiver, der Aktienkurs stürzte ab. Die Zweifel wuchsen, aber Oelrich bleibt zuversichtlich:
„Wir haben genügend Potenzial in unserer Medikamenten-Pipeline.“
Umsatzziele und skeptische Analysten
Die skeptischen Analysten zweifelten schon vor dem Asundexian-Debakel an Bayers Umsatzzielen für die Pharmasparte. Doch Oelrich hält dagegen und betont, dass die Erwartungen bis zum Ende des Jahrzehnts erfüllt werden.
Die Zahlen aus 2022, gut 19,3 Milliarden Euro Umsatz, zeigen jedoch, dass der Weg zu den anvisierten 25 bis 30 Milliarden Euro steinig ist.
Ein Blick auf der Verlauf der Bayer Aktie:
Hoffnungsträger und Auslaufende Patente
Bayers dringend benötigte Hoffnungsträger, Xarelto und Eylea, stehen vor Herausforderungen. Die Patente laufen dieses Jahr aus, und Generikaunternehmen könnten den Markt betreten.
Oelrich setzt auf höher dosiertes Eylea als Gegenmaßnahme, doch die Schmerzen für die Patienten könnten zu einem Hindernis werden.
Bayers Joker: Nubeqa, Kerendia und Elinzanetant
Oelrich beschwichtigt mit Blick auf neue Produkte: Nubeqa gegen Prostatakrebs und Kerendia gegen chronische Nierenerkrankung sollen Spitzenumsätze von jeweils drei Milliarden Euro erreichen.
Doch Analysten bleiben skeptisch, vor allem bei Kerendia. Ein möglicher Joker könnte das Mittel Elinzanetant gegen Wechseljahresbeschwerden sein, für das Bayer Blockbuster-Potenzial sieht.
Herausforderungen und Kritik an der Medikamenten-Pipeline
Trotz der Zuversicht des Pharmachefs sind die Herausforderungen groß. Die Aktionäre sind nach dem Asundexian-Desaster skeptisch, und Fondsmanager Markus Manns zweifelt an der Stärke der Medikamenten-Pipeline:
„Die Pipeline ist schwach - eigentlich müsste Bayer neue Mittel zukaufen.“
Die Plattformen für Gen- und Zelltherapien sowie Chemoproteomics bleiben bisher unberücksichtigt, sind aber ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft.
Bayer kämpft um seine Zukunft in der Pharmabranche
Trotz der Rückschläge und Skepsis gibt Bayer nicht auf. Pharmachef Oelrich setzt auf die Potenziale der Medikamenten-Pipeline und hofft auf Blockbuster-Erfolge.
Die kommenden Jahre werden entscheidend für Bayers Position auf dem Pharmamarkt sein – ein Kampf um Milliarden, der noch lange nicht entschieden ist.