15. Januar, 2025

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Bayers Erfolg in Glyphosat-Prozess bringt Aktienkurs in Schwung

Bayers Erfolg in Glyphosat-Prozess bringt Aktienkurs in Schwung

Der Agrar- und Pharmakonzern Bayer konnte einen wichtigen Sieg in einem der vielen Glyphosat-Prozesse in den USA verbuchen. Die positive Nachricht führte zu einer leichten Verbesserung der Stimmung für die Bayer-Aktie an der Börse. Am Mittwochvormittag stieg der Aktienkurs um 2,5 Prozent auf 33,53 Euro und belegte damit einen der vorderen Plätze im Dax.

Nach einer Reihe von Niederlagen konnte Bayer kurz vor Weihnachten den Glyphosat-Rechtsstreit in Kalifornien für sich entscheiden. Ein Händler wertete dies als leicht positive Nachricht. Allerdings ändere sich grundsätzlich erst einmal nicht viel, so der Händler.

Bayer musste zuletzt sowohl vor Gericht als auch bei der Entwicklung eines wichtigen Medikamentenkandidaten Rückschläge hinnehmen. Letzteres führte im November zu einem deutlichen Kurseinbruch. In den letzten Wochen hat sich der Aktienkurs jedoch über 30 Euro stabilisiert.

Mit einem Minus von knapp 31 Prozent gehört die Bayer-Aktie dennoch zu den schwächsten Dax-Werten des Jahres 2023. Der deutsche Leitindex konnte hingegen ein Plus von gut 20 Prozent verbuchen.

Aufgrund der Rückschläge bei der Entwicklung des Blutgerinnungshemmers Asundexian sowie der finanziellen Risiken durch die Glyphosat-Prozesse und die PCB-Chemikalie, die bereits seit Jahrzehnten verboten ist und auf die Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 zurückgeht, waren Analysten in den letzten Wochen vorsichtig geworden.

Rajesh Kumar von der britischen Bank HSBC senkte kurz vor Weihnachten das Kursziel von 38 auf 25 Euro und stufte die Aktien von "Hold" auf "Reduce" ab. Damit ist er im Vergleich zu anderen Branchenexperten der pessimistischste.

Gunther Zechmann vom Analysehaus Bernstein Research hingegen zählt zu den Optimisten. Er nannte Mitte Dezember ein Kursziel von 59 Euro und behielt sein "Outperform"-Urteil bei. Zechmann hält den Kurseinbruch aufgrund der schlechten Nachrichten zu Asundexian für übertrieben. Seiner Meinung nach rechtfertigt dies lediglich einen Kursverlust von 3 Prozent und nicht mehr.

Die Causa Glyphosat bereitet jedoch Zechmann nach wie vor Kopfzerbrechen. Er betonte, dass es nun darauf ankomme, inwiefern die Schadenersatzforderungen der Geschworenen von den Richtern reduziert würden.