12. April, 2025

Wirtschaft

BayernLB begegnet Umbruch mit konservativer Prognose und starker Eigenkapitalbasis

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) sieht sich im aktuellen Geschäftsjahr mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere der andauernde Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten und die stagnierende wirtschaftliche Lage in Deutschland zwingen die Bank, ihre Gewinnprognosen nach unten zu korrigieren. Laut der jüngsten Mitteilung der Münchener Landesbank könnte sich das operative Ergebnis in einer Bandbreite von 1 bis 1,3 Milliarden Euro bewegen und damit unter den knapp 1,6 Milliarden Euro des Vorjahres liegen. Diese Einschätzung wird von Stephan Winkelmeier, dem Vorstandsvorsitzenden der BayernLB, sowie seinem Führungsteam mit gewohnter Zurückhaltung geäußert. Interessanterweise haben die tatsächlichen Finanzergebnisse in den vergangenen Jahren regelmäßig die konservativ gesteckten Erwartungen übertroffen. In einem lakonischen Kommentar bemerkt Winkelmeier: "Die Bäume wachsen nie in den Himmel".

Rückblickend auf das abgelaufene Jahr 2024 verzeichnet die BayernLB dennoch einen soliden Nettogewinn von 1,4 Milliarden Euro. Diese erfreuliche Zahl übertrifft deutlich die früheren Prognosen. Besonders profitieren der Freistaat Bayern und die bayerischen Sparkassen von diesem Gewinn, da die Landesbank plant, eine Dividendenausschüttung von 600 Millionen Euro vorzunehmen. Von diesem Betrag gehen beachtliche 480 Millionen Euro an die Staatsregierung, während der restliche Gewinnanteil den Sparkassen zugutekommt. Trotz dieser positiven Bilanz bleiben die wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht verborgen: Die Risikovorsorge erhöhte sich signifikant von 180 auf 491 Millionen Euro, wobei insbesondere Immobiliendarlehen betroffen sind.

Die zurückhaltende Strategie der BayernLB ist vor allem auf zwei wesentliche Rahmenbedingungen zurückzuführen: Der durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verstärkte Handelskonflikt mit seinen unvorhersehbaren Wendungen sowie die schleppende Konjunktur in Deutschland. Diese Faktoren führten im ersten Quartal des Jahres zu einer spürbaren Zurückhaltung bei Unternehmenskrediten und Investitionen. Winkelmeier gibt zu: "Das Investitionsklima war nicht wirklich positiv". Trotz dieser Herausforderungen bleibt die BayernLB mit einem harten Kernkapitalquote von 18,7 Prozent auf einem stabilen Kurs. Winkelmeier hebt die Bedeutung einer soliden Eigenkapitalbasis hervor und betont die Bedeutung einer umsichtigen Vorbereitung auf mögliche künftige Unwägbarkeiten.

Mit Blick auf die Zukunft zeigt sich die BayernLB optimistisch hinsichtlich der von der künftigen Bundesregierung angekündigten Reformen und Investitionen im Infrastruktursegment. Diese strategischen Maßnahmen könnten potenziell die Kreditnachfrage von Firmenkunden ankurbeln und somit neue geschäftliche Chancen für die Landesbank eröffnen. Der Vorstand der BayernLB erhofft sich durch diese politische Unterstützung eine Verbesserung des wirtschaftlichen Klimas, das langfristig zum Vorteil sämtlicher Stakeholder der Bank gereichen könnte.