In einer entscheidenden Entwicklung haben CSU und Freie Wähler in Bayern ihre Unterstützung für die geplante Grundgesetzänderung signalisiert, die den Weg für ein umfangreiches, milliardenschweres Finanzpaket ebnen soll, das von Union und SPD initiiert wurde. Staatskanzleichef Florian Herrmann und Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl verkündeten in München, dass sich die Koalitionspartner auf eine Protokollnotiz geeinigt haben. Diese betont, dass der Freistaat die Zielsetzung der Klimaneutralität bis 2045 nicht als verfassungsmäßigen Auftrag anerkennt.
Die Zustimmung Bayerns im Bundesrat könnte sich als entscheidend erweisen, damit das Schuldenpaket reibungslos passiert. Ohne Einigkeit zwischen CSU und Freien Wählern hätte Bayern sich dem Koalitionsvertrag zufolge im Bundesrat enthalten müssen, was die Zukunft des Pakets hätte gefährden können.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger räumte letztlich ein, dass das Schuldenpaket nicht endgültig aufzuhalten sei und bezeichnete es als „völligen Wahnsinn“, gab aber zu, dass die CSU auch ohne die Freien Wähler im Bundesrat zustimmen könne. Trotz anfänglicher Vorbehalte und der ernsten Möglichkeit, dass die Bayern-Koalition hätte platzen können, stellte sich die Frage der Freiheit der Gesellschaft für die Freien Wähler, wie Florian Streibl betonte, in den Vordergrund.
Das immense Paket soll Gelder für die Bundeswehr und die Sanierung der Infrastruktur bereitstellen. Für die dazu erforderliche Grundgesetzänderung ist eine Zweidrittelmehrheit im Bundesrat notwendig. Ohne die Stimmen Bayerns fehlen den rein von CDU, SPD oder Grünen geführten Landesregierungen fünf Stimmen, um die benötigten 46 von 69 Stimmen zu erreichen. Bayern könnte also eine Schlüsselrolle spielen, zumal die Zustimmung von Ländern mit FDP, Linken oder BSW ungewiss ist.
In einer warnenden Ansprache äußerte Aiwanger Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Landes und betonte die Widersprüche zur schwarz-roten Koalitionsebene. Doch nach intensiven Verhandlungen scheinen CSU und Freie Wähler einen Weg gefunden zu haben, ihre Differenzen zu überbrücken und eine ungewisse Zukunft zu vermeiden.