15. Januar, 2025

Technologie

Bayern greift Lilium mit Staatshilfen unter die Arme

Bayern greift Lilium mit Staatshilfen unter die Arme

Der Flugtaxi-Pionier Lilium aus Oberpfaffenhofen bei München erhält eine dringend benötigte Unterstützung. Das bayerische Kabinett hat beschlossen, dem innovativen Unternehmen eine Haftungsübernahme für einen Kredit in Höhe von 50 Millionen Euro zu gewähren, sofern auch die Bundesregierung diesen Plan unterstützt. Staatskanzleichef Florian Herrmann bestätigte dies nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Das Bundesverkehrsministerium begrüßte diesen Beschluss und plant, die notwendigen Schritte gemeinsam mit dem Bundesfinanzministerium in die Wege zu leiten. Eine endgültige Entscheidung liegt allerdings in den Händen des Haushaltsausschusses des Bundestages. Ein Sprecher betonte die Bedeutung dieser Technologie für Deutschland und die Notwendigkeit, eine Abwanderung von Schlüsseltechnologien ins Ausland zu verhindern.

Seit Jahren wird heftig über die Förderung von Flugtaxi-Herstellern in Bayern gestritten. Besonders Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte staatliche Hilfen für Unternehmen wie Volocopter und Lilium wiederholt abgelehnt. Während die Diskussionen um Volocopter negativ verlaufen waren, hing die Entscheidung zu Lilium monatelang in der Schwebe. Nun wurde von Ministerpräsident Markus Söder und dem gesamten Kabinett eine industriepolitische Richtungsentscheidung getroffen.

Lilium hatte zuletzt offen mit dem Gedanken gespielt, ausländische Investoren an Bord zu holen und seinen Standort zu verlagern, da keine staatlichen Hilfen in Sicht waren. Angesichts der Tatsache, dass Flugtaxis bereits in China produziert werden, war die Entscheidung des Kabinetts besonders dringlich. Wirtschaftsminister Aiwanger ist ebenfalls Mitglied des Kabinetts, das die Entscheidung traf.

Die senkrecht startenden Flugtaxis von Lilium sollen künftig Kurzstreckenflüge von bis zu einigen Hundert Kilometern ermöglichen. Mögliche Einsatzszenarien umfassen schnelle Verbindungen für Geschäftsreisende sowie Alternativen zu ICE-Strecken. Der Prototyp des Lilium-Jets verfügt über sieben Sitzplätze und wird elektrisch angetrieben. Das Unternehmen hat bereits Bestellungen aus verschiedenen Ländern und beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter.