Die Jugendorganisation der SPD in Bayern äußert deutliche Bedenken bezüglich der geplanten Koalition zwischen Union und SPD. Benedict Lang, Vorsitzender der Jusos in Bayern, betont, dass der Koalitionsvertrag ohne substanzielle Änderungen auf Widerstand innerhalb der SPD stoßen könnte. Besonders die Themen Bürgergeld, Arbeitszeitregelungen und Migrationspolitik stehen in der Kritik.
Laut einer Mitteilung der Jusos widersprechen viele Migrationspläne den rechtsstaatlichen Prinzipien. Dabei wird kritisiert, dass Positionen der AfD, wie die Aussetzung des Familiennachzugs und eine 'Rückführungsoffensive', in die Vereinbarungen eingeflossen seien. Diese Punkte treffen auf erheblichen Widerstand, auch in der breiten Öffentlichkeit. Lang hebt hervor, dass die Positionen der Jusos ein Spiegel der breiten innerparteilichen Meinung sind.
Die geplanten Maßnahmen könnten erhebliche Auswirkungen auf Menschen mit Migrationshintergrund haben, was bereits Ängste hervorruft. Es wird bemängelt, dass die Parteiführung der SPD diese Einigungen als Erfolg darstellt. Dies sei ein Indikator für den fortgeschrittenen Rechtsruck innerhalb der Partei, so Lang. Ein Mitgliederentscheid wird bei der SPD Klarheit über die Zustimmung zur Koalition bringen.
In den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD wurden unter anderem Finanz- und Migrationsfragen geklärt sowie eine Reform des Bürgergeldes vereinbart. Die Gremien von CDU, CSU und SPD haben der Fortführung der Koalitionsverhandlungen bereits zugestimmt.