Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer plant, sein vielversprechendes Medikament Elinzanetant zur Behandlung von Menopausensymptomen in Europa einzuführen. Der Konzern hat einen Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gestellt, der darauf abzielt, mittelschwere bis schwere vasomotorische Symptome, wie Hitzewallungen in den Wechseljahren, zu bekämpfen. Ein solcher Antrag wurde auch bereits in den USA eingereicht, als Teil von Bayers Strategie zur Produktdiversifizierung. Der mögliche Markterfolg von Elinzanetant könnte Bayer helfen, Umsatzlücken zu schließen, die durch auslaufende Patente auf seine Bestseller-Medikamente Xarelto und Eylea entstehen könnten. Allerdings hat das Unternehmen mit der Konkurrenz zu rechnen, da der japanische Pharmagigant Astellas Pharma bereits ein vergleichbares Produkt auf dem US-amerikanischen Markt eingeführt hat. Bayer hat viel in die Erforschung von Elinzanetant investiert, und die bisherigen Studiendaten sind vielversprechend. Sie zeigen, dass das Mittel die Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen signifikant reduziert. Laut Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich hat das Medikament das Potenzial, ein Blockbuster zu werden, mit einem möglichen Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro. Für viele Frauen, die eine Hormonersatztherapie meiden oder nicht in Anspruch nehmen können, könnte Elinzanetant eine wertvolle alternative Therapieoption darstellen. Das Medikament wird aktuell in weiteren Studien, einschließlich der Oasis 4-Studie, untersucht, um seine Wirksamkeit und Sicherheit bei Brustkrebspatientinnen zu evaluieren, die oft ebenfalls von Menopausensymptomen betroffen sind.