14. November, 2024

Wirtschaft

Bayer vor Herausforderungen: Schwache Agrarmärkte belasten Ausblick und Aktie

Bayer vor Herausforderungen: Schwache Agrarmärkte belasten Ausblick und Aktie

Die aktuellen Entwicklungen bei Bayer stellen den Konzern vor erhebliche Herausforderungen, da die schwächelnden Agrarmärkte einen weiteren Rückgang der Einnahmen im kommenden Jahr erwarten lassen. Diese Aussicht führte zu einem deutlichen Rückgang der Bayer-Aktien, die auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren fielen, und erhöht den Druck auf CEO Bill Anderson, die versprochenen Umstrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen. Anderson hat mit einer Reihe von Maßnahmen begonnen, um das angeschlagene Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Dazu gehören der Abbau von Arbeitsplätzen, beschleunigte Entscheidungsprozesse und die Verringerung von Bürokratie. Pläne zur Aufspaltung des diversifizierten Unternehmens wurden jedoch vorerst auf Eis gelegt. Während Anderson Optimismus für die Zukunft signalisiert und die erfolgreiche Einführung neuer Medikamente wie Nubeqa und Kerendia betont, gibt es Kritik von Aktionären. Markus Manns von Union Investment bemängelt das Fehlen mittelfristiger finanzieller Ziele als Vertrauenshindernis. Er fordert eine beschleunigte Transformation und klare Wachstumsstrategien. CFO Wolfgang Nickl weist in der Quartalsberichterstattung auf einen verhaltenen Ausblick für das nächste Jahr hin, mit voraussichtlich rückläufigen Einnahmen. Die EBITDA-Prognosen für 2025 deuten auf ein drittes Jahr in Folge mit rückläufigem Wachstum hin. Für 2024 wurde die Prognose bereits gesenkt. Der Rückgang des EBITDA im letzten Quartal, vor Anpassungen um fast 26% auf 1,25 Milliarden Euro, verfehlte die Erwartungen der Analysten. Ursächlich sind unter anderem schwache lateinamerikanische Agrarmärkte. Der teure Monsanto-Kauf von 2018, der Bayers Agrargeschäft stärken sollte, zeigt bisher nicht die erhoffte Wirkung.