Die Aktien des deutschen Pharma- und Agrarindustriegiganten Bayer erleiden einen Rückgang um 11 %, nachdem das Unternehmen seine Jahresgewinnprognose zurückschraubte und vor einem möglichen Gewinnrückgang im kommenden Jahr gewarnt hat. Grund hierfür ist der herausfordernde Agrarmarkt. Das Mutterunternehmen des umstrittenen Glyphosat-Herstellers Monsanto teilte mit, dass aufgrund der „schwächer als erwarteten Entwicklung im Agrarmarkt“ für das Jahr 2024 ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 10,4 Milliarden Euro und 10,7 Milliarden Euro erwartet wird. Dies liegt unter der vorherigen Prognose von 10,7 bis 11,3 Milliarden Euro. Wolfgang Nickl, Finanzvorstand von Bayer, äußerte sich zuversichtlich: „Insgesamt erwarten wir eine zurückhaltende Entwicklung sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis im nächsten Jahr, mit voraussichtlich rückläufigen Gewinnen. Wir planen, unsere Kosten- und Effizienzmaßnahmen zu beschleunigen, um teilweise zu kompensieren, und bleiben fokussiert auf die Cash-Conversion.“ Der Agrarsektor steht vor Herausforderungen, die durch große Maisernten in Lateinamerika und reiche Erträge in den USA verschärft werden, was die Getreidepreise unter Druck setzt. Der Agrarrohstoffhändler Archer Daniels Midland (ADM) hatte bereits letzte Woche seine Gewinnprognose je Aktie für 2024 gesenkt, da anhaltende Gegenwinde durch eine nachlassende Marktnachfrage festgestellt wurden. Die Bayer-Aktien stehen zudem unter dem Druck einer Vielzahl von US-Rechtsfällen seit der Übernahme von Monsanto und sind in diesem Jahr bereits um 35 % gesunken.