30. November, 2024

Pharma

Bayer-Aktie unter Druck: Gerichtsstreitigkeiten in den USA belasten

Bayer-Aktie unter Druck: Gerichtsstreitigkeiten in den USA belasten

Die Aktionäre von Bayer sehen sich weiterhin mit der Unsicherheit in Bezug auf laufende Rechtsstreitigkeiten in den USA konfrontiert. Am Mittwoch erlebte der Chemie- und Pharmariese einen Kursrutsch um acht Prozent auf 26,90 Euro und näherte sich damit dem September-Tief von 26,51 Euro. Damit wurden an nur einem Handelstag mehrere technische Indikatorlinien, von der 21- bis zur 200-Tage-Linie, nach unten durchbrochen. Die Kursgewinne der letzten zwei Monate sind nahezu vollständig verflogen, was von Experten auf die fortdauernden Risiken durch laufende Klagen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat und der Chemikalie PCB, zurückgeführt wird. Neueste Entwicklungen legen nahe, dass der oberste Gerichtshof des Staates Washington sich einem bedeutenden Fall widmet – eine potenzielle Belastung für Bayer, sollte das Urteil zugunsten des Klägers ausgehen. Auch wenn die Bank of America Anfang September noch Fortschritte bei beiden Streitpunkten erwartete und die Bayer-Aktie auf „Neutral“ heraufstufte, herrscht weiterhin Unsicherheit. Damals hatte Analyst Sachin Jain eine mögliche Lösung für Glyphosat angedeutet. Der Ausgang des Falls Erickson, der derzeit beim obersten Gericht des Staates Washington anhängig ist, könnte den weiteren Fortgang jedoch wesentlich beeinflussen. Besonders die Glyphosat-Klagen haben Bayer in den vergangenen Jahren erhebliche finanzielle Belastungen eingebracht. Das Unternehmen hofft auf eine richtungsweisende Entscheidung des höchsten US-Gerichts, nachdem verschiedene US-Berufungsgerichte zu unterschiedlichen Urteilen bei Warnhinweisen gekommen sind. Ein positives Urteil des Supreme Court könnte Bayer einen Weg eröffnen, das Glyphosat-Thema perspektivisch abzuschließen. Trotz aller negativen Schlagzeilen haben sich die Aktienkurse in den vergangenen Monaten wiederholt bei rund 25 Euro stabilisiert, was angesichts der Marktkapitalisierung von 26,5 Milliarden Euro eine eher ernüchternde Bilanz darstellt. Dies steht in deutlichem Kontrast zu den fast 100 Euro, die vor der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 gezahlt wurden.