Die Aktien des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Bayer befinden sich am heutigen Montagmorgen auf einem neuen Tiefstand seit 2011. Mit einem Rückgang von 26 Prozent gehören sie zu den schwächsten Werten im Dax. Die schlechte Nachrichtenlage ist für diese Entwicklung verantwortlich.
Zum einen musste Bayer eine milliardenteure juristische Niederlage in den USA hinnehmen, die mit dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zusammenhängt. Zum anderen sorgte der überraschende Abbruch einer klinischen Studie mit dem vielversprechenden Wirkstoff Asundexian für Unruhe bei den Anlegern.
Die renommierte Barclays-Expertin Emily Field wurde durch den Misserfolg des Gerinnungshemmers regelrecht auf dem falschen Fuß erwischt. Sie senkte prompt ihre Empfehlung für Bayer-Aktien und reduzierte ihr Kursziel von 65 auf 40 Euro.
Die Auswirkungen des Asundexian-Ausfalls lassen sich auf das Pharmageschäft von Bayer nicht ignorieren. Field sieht bereits enorme Schwierigkeiten auf das Unternehmen zukommen. Angesichts der Unsicherheit nach dem Auslaufen der Patente von Xarelto und Eylea, nun ohne Asundexian, ist eine niedrigere Bewertung der Bayer-Aktie angebracht.
Auch andere Experten äußerten sich ähnlich besorgt. Sie sprechen von einem schweren Schlag, da Asundexian eigentlich die Umsatzeinbußen bei Xarelto und Eylea hätte ausgleichen sollen. Richard Vosser von JPMorgan prognostiziert sogar einen Kursrutsch von mindestens 5 bis 10 Prozent.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Unternehmen vor großen Herausforderungen steht. Die Aktien von Bayer sind durch die Glyphosat-Niederlage sowie den Studienabbruch massiv unter Druck geraten. Anleger sollten die Situation genau im Auge behalten, während das Management von Bayer versucht, diese Hindernisse zu überwinden und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.