24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Bauwirtschaft im Aufwind: EZB-Zinssenkung als Motor?

Bauwirtschaft im Aufwind: EZB-Zinssenkung als Motor?

Nach der jüngsten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist Aufbruchsstimmung in der Bauwirtschaft spürbar. Die Entscheidung, die Leitzinsen im dritten Schritt dieses Jahres um 25 Basispunkte zu senken, wird in der Branche als potenzieller Katalysator für Wachstum und Investitionsbereitschaft betrachtet.

Analysten und Experten waren sich bereits vorab einig: Die EZB musste handeln, um angesichts der schwächelnden wirtschaftlichen Dynamik in der Eurozone und einer sinkenden Inflation, die im September auf nur 1,8 Prozent fiel, entgegenzuwirken. Der Notzugang des geldpolitischen Werkzeugs führte zu einer optimistischeren Einschätzung der wirtschaftlichen Gesamtlage – auch Euroconstruct hebt seine Wachstumsprognose für 2025 auf 1,7 Prozent an.

Zinssenkungen erleichtern Bauunternehmen wie der PORR Group den Zugang zu Finanzierungsmitteln. Weniger Zinskosten bedeuten mehr Kapital für Investitionen in neue Technologien und Maschinen. Dies verbessert nicht nur die Liquidität der Unternehmen, sondern schafft auch Anreize für Kundeninvestitionen, da Kredite für Bauprojekte günstiger werden.

Ein weiterer positiver Effekt zeigt sich im öffentlichen Sektor: Infrastrukturprojekte ziehen in Niedrigzinsphasen vermehrt Kapital an, ein Punkt, den die PORR Group erfolgreich nutzt – ein Umsatzanstieg um 4,5 Prozent im letzten Geschäftsjahr spricht für sich. Investoren reagieren ebenso positiv auf das Zinsumfeld, da sinkende Zinsen Aktienwerte gegenüber festverzinslichen Wertpapieren attraktiver machen.

Die Sehnsucht nach einem verlässlichen wirtschaftlichen Aufschwung lässt sich auch in einer Studie von ING-Analyst Maurice van Sante finden, der die Rückkehr des Wachstumswerts 2025 voraussieht. Neben steigenden Immobilienpreisen und höheren Baugenehmigungszahlen stützt den Trend auch die Entwicklung bei Baumaterialherstellern und die Investitionsförderung in Infrastrukturprojekte seitens der EU.