Ein Lichtstrahl durchbricht die trüben Wolken über der deutschen Baubranche: Das Statistische Bundesamt verkündet positive Nachrichten für den Oktober. Die Auftragslage im Bauhauptgewerbe hat sich spürbar erholt und weist im Vergleich zum Vormonat September einen Zuwachs von 5,6 Prozent auf. Diese erfreuliche Entwicklung zeigt sich sowohl im Hochbau, der vom Wohnungsbau geprägt ist, als auch im Tiefbau, der unter anderem den Straßenbau umfasst. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe konnte im Vergleich zum Vorjahr zudem preisbereinigt um 1,7 Prozent zulegen. Doch die Jahresbilanz von Januar bis Oktober bleibt zwiespältig: Während die Auftragseingänge preisbereinigt um 1,9 Prozent zurückgingen, schrumpfte der Umsatz in diesem Zeitraum um ein Prozent. Trotzdem blicken optimistische Stimmen aus der Branche auf mögliche Entlastungen durch die Europäischen Zentralbank. Die Aussichten auf weiterhin sinkende Leitzinsen ab 2025 verstärken die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage nach Immobilienkrediten. Der Baugewerbeverband ZDB zeigt sich für das Jahr 2025 vorsichtig optimistisch. Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des ZDB, sieht die Talsohle der Krise im Wohnungsbau erreicht. Doch die Herausforderungen durch gestiegene Baukosten und Zinsen bleiben eindringlich, insbesondere im Wohnbereich. Der Verband erwartet einen Rückgang bei Neubauprojekten auf 250.000 bis 255.000 Einheiten in diesem Jahr, gegenüber rund 295.000 im Vorjahr. Damit liegt man weit unter dem von der Bundesregierung angestrebten Ziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich.