Das Augenpflegeunternehmen Bausch + Lomb hat von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für seine komplette Serie von enVista Envy Intraokularlinsen (IOL) erhalten. Diese Entscheidung ebnet den Weg für eine bevorstehende Markteinführung in den Vereinigten Staaten, die zunächst begrenzt und 2025 umfassender gestaltet sein soll. Der kanadische Konzern plant zudem, die Zulassung in weiteren Ländern anzustreben, während die enVista Envy IOL-Serie bereits im Mai von Health Canada freigegeben wurde.
In der Finanzwelt kursieren derzeit Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Bausch + Lomb durch Private-Equity-Gesellschaften. Laut der Financial Times könnte ein gemeinsames Angebot der Investmentgruppen TPG und Blackstone in Betracht gezogen werden, basierend auf einem Unternehmenswert von 11,2 Milliarden Dollar, einschließlich Schulden. Diese Entwicklungen folgen der Ausgliederung von Bausch + Lomb aus den Bausch Health Companies im Jahr 2022, deren Ankündigung erstmals 2020 erfolgte.
Ein Sammelklagenverfahren gegen Bausch Health wirft dem Unternehmen vor, falsche oder irreführende Aussagen bezüglich der Abspaltung getroffen zu haben. Die Klage behauptet, dass die Trennung nicht im Interesse der Aktionäre von Bausch Health gewesen sei und vielmehr darauf abzielte, eine Wertpapierbetrugsklage gegen das Unternehmen abzuwenden. Die finanzielle Last, die Bausch Health trägt, beläuft sich auf geschätzte 21 Milliarden Dollar Schulden, wobei 10 Milliarden bis 2027 fällig werden.
Die Zulassung der enVista Envy IOLs durch die FDA basiert auf den positiven Resultaten einer multizentrischen, randomisierten und kontrollierten klinischen Studie. Von 332 Teilnehmern berichteten 86% von geringen bis keinen Problemen mit Blenden, Halos oder Lichtsternen. Eine kanadische Studie zeigte, dass 94% der 110 Teilnehmer kaum bis gar keine Probleme beim Betrachten nahegelegener Objekte hatten, und 93% waren vollständig bis mäßig zufrieden mit ihrem Sehvermögen nach der Operation.
Laut GlobalData wird der Markt für Intraokularlinsen bis 2030 auf 5,2 Milliarden Dollar wachsen, getrieben von einer Zunahme der Kataraktoperationen. Diese Produkte sind ein bedeutender Umsatzträger für Bausch + Lomb, das im letzten Jahr 4,1 Milliarden Dollar Umsatz meldete, wobei der Bereich Sehhilfen 2,5 Milliarden Dollar ausmachte.