05. Januar, 2025

Wirtschaft

Bauoffensive im NRW-Schienenverkehr: Mit Vollgas in die Zukunft

Bauoffensive im NRW-Schienenverkehr: Mit Vollgas in die Zukunft

Die marode Technik im Schienennetz Nordrhein-Westfalens stellt Bahnreisende regelmäßig auf eine Geduldsprobe. Ausgefallene Stellwerke und defekte Weichen sind nicht unbekannt, doch die Deutsche Bahn plant massive Investitionen, um ab 2025 Abhilfe zu schaffen. Ziel ist es, das Netz bis 2027 wieder auf verlässliche Füße zu stellen. Die Maßnahmen bringen jedoch vorerst Einschränkungen für Pendler und Reisende mit sich.

Für das kommende Jahr stehen in NRW umfangreiche Sanierungsarbeiten an: 220 Kilometer Gleise, 330 Weichen, 29 Brücken und 165 Bahnhöfe sollen erneuert werden. 2025 sind ebenfalls mehrere Großprojekte angesetzt. Die Bahn plant, die alten Stellwerke durch moderne Technik zu ersetzen und Bahnhöfe zu modernisieren.

Die größten Bauvorhaben konzentrieren sich auf das Ruhrgebiet, den Niederrhein und die Strecke Bielefeld-Hannover. Bahnkunden müssen sich teilweise auf längere Einschränkungen einstellen. Zwischen Essen und Dortmund wird die Strecke für den Rhein-Ruhr-Express ausgebaut, was zu signifikanten Änderungen im Nah- und Fernverkehr führt. ICEs werden umgeleitet und regionale Züge nehmen alternative Routen.

Das momentan größte Projekt in NRW ist der Ausbau der Strecke Oberhausen-Emmerich, die Teil des europäischen Güterverkehrskorridors ist. Hier sind ab November 2024 bis Ende 2025 umfassende Sperrungen geplant. Die Strecke Bielefeld-Hannover, eine zentrale Verbindung, steht ebenfalls im Zeichen der Baustellen. Zwischen Juni und August sind weitreichende Einschränkungen zu erwarten, mit einer kompletten Sperrung für eine Woche.

Rund um Köln sollen alte Stellwerke durch moderne Technik ersetzt werden. Für den Kölner Hauptbahnhof sind bereits Verbesserungen vorgesehen. Auch die Modernisierung der Bahnhöfe in Duisburg und Mönchengladbach schreitet voran, obgleich die Arbeiten in Duisburg bis 2028 dauern werden.

Die Reparaturen nach der Flutkatastrophe von 2021 sind weiterhin ein Thema. Zwei zerstörte Strecken in der Eifel sollen bis 2025 wieder befahrbar sein, darunter die Eifelstrecke zwischen Kall und Nettersheim sowie die Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel.