25. September, 2024

Wirtschaft

Bauindustrie verzeichnet spürbares Auftrags- und Umsatzgefälle im Juli

Bauindustrie verzeichnet spürbares Auftrags- und Umsatzgefälle im Juli

Die deutschen Bauunternehmen haben im Juli einen deutlichen Rückgang bei den Auftragseingängen verzeichnet. Laut dem Statistischen Bundesamt sank der Wert der Bestellungen, bereinigt um Preis- und Saisoneffekte, im Vergleich zu Juni um 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduzierte sich der Auftragseingang auf dieser Basis sogar um 9,7 Prozent.

Besonders stark betroffen war der Hochbau. Hier verzeichneten die Bestellungen gegenüber Juni einen Rückgang um 12,2 Prozent, während der Tiefbau lediglich 0,7 Prozent weniger Aufträge erhielt. Im Jahresvergleich waren die Zahlen ebenfalls negativ: Im Hochbau sanken die Bestellungen um 15,9 Prozent im Vergleich zu Juli 2022, im Tiefbau um 4 Prozent.

Für die ersten sieben Monate dieses Jahres bleibt ein kleines Licht am Horizont: Die Statistiker registrierten kalender- und preisbereinigt ein geringes Auftragsplus von 0,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Auch bei der Umsatzentwicklung tat sich eine Kluft zwischen Hoch- und Tiefbau auf. Insgesamt stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe real im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent. Der Tiefbau konnte seine Erlöse um 9,9 Prozent steigern, wohingegen sie im Hochbau um 3,9 Prozent zurückgingen. In den ersten sieben Monaten verringerten sich die Umsätze im Bauhauptgewerbe preisbereinigt um 1,3 Prozent.

Branchenvertreter betonen die anhaltende Schwäche im Wohnungsbau. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, kommentierte: "Auch zu Beginn des zweiten Halbjahres ist im Bauhauptgewerbe keine durchgreifende Besserung in Sicht. Vor allem die nach wie vor schwache Entwicklung im Wohnungsbau belastet die Branche, auch wenn es im sonstigen Hochbau und im Tiefbau etwas besser aussieht."

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, fügte hinzu: "Die zweigeteilte Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe setzt sich fort: Im Hochbau, insbesondere im Wohnungsbau, fehlen seit Monaten Impulse. Im Tiefbau halten die Energie- und Mobilitätswende die Nachfrage am Laufen."