Die deutsche Bauindustrie, einst eine Säule der wirtschaftlichen Stabilität, steht vor einer schweren Krise. Nach Angaben von Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands HDB, droht der Branche im Jahr 2024 der erste signifikante Beschäftigungsrückgang seit der globalen Finanzkrise 2008.
„Wir rechnen derzeit damit, dass in den kommenden Monaten etwa 10.000 Arbeitsplätze abgebaut werden müssen“, sagte Müller.
Umsatzrückgang und Jobabbau
Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die sinkende Konjunktur im Wohnungsbau zurückzuführen. Nach einem Umsatzrückgang von zwölf Prozent im Jahr 2023 prognostiziert der Verband für das kommende Jahr einen weiteren Rückgang um zwölf Prozent.
Ein solcher Einbruch hat weitreichende Folgen für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Laut einer Umfrage des HDB unter 450 Mitgliedsfirmen erwarten 55 Prozent der befragten Unternehmen eine Verschlechterung der Ertragslage.
Während 60 Prozent der Firmen planen, ihre Belegschaften stabil zu halten, und zwölf Prozent eine Expansion anstreben, sieht sich fast ein Drittel (29 Prozent) gezwungen, Stellen abzubauen.
Die Zukunft der Bauindustrie
Die Baubranche, die 2023 noch rund 927.000 Menschen beschäftigte, könnte somit einen Verlust von etwa einem Prozent ihrer Arbeitsplätze erleiden.
Diese Entwicklung markiert eine dramatische Wende für eine Branche, die sich einst durch stetiges Wachstum und Stabilität auszeichnete.