Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Baugenehmigungen in Deutschland weiter im Rückwärtsgang sind. Im Oktober wurde der Bau von lediglich 18.800 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von Januar bis Oktober summiert sich die Anzahl der Genehmigungen auf 175.800 Wohnungen – nahezu ein Fünftel weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Damit rückt das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu schaffen, in weite Ferne. Diese Statistik umfasst sowohl Genehmigungen für neue Gebäude als auch Umbauten. Der Trend ist ein besorgniserregender Indikator für den Wohnungsbau, der nach einem Anstieg der Zinsen und aufgrund gestiegener Baukosten in der Krise steckt. Der Mangel an neuen Bauten in den Städten bleibt somit bestehen, da das, was nicht genehmigt wird, schlicht nicht gebaut werden kann. Besonders drastisch ist der Rückgang bei Einfamilienhäusern mit einem Minus von knapp einem Viertel auf 31.800 Einheiten. Auch bei Zweifamilienhäusern wurden mit 13,6 Prozent weniger Genehmigungen nur 10.700 Wohnungen bewilligt. Mehrfamilienhäuser, die zahlenmäßig stärkste Kategorie, erfuhren ebenso einen deutlichen Rückgang von über 22 Prozent auf 92.000 Einheiten. Der Bauindustrieverband HDB äußerte sich enttäuscht über diese Zwischenbilanz. Laut Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller liegen die Zahlen nach Monaten hoher Rückgänge nun auf dem Niveau von 2012. Er betonte die Dringlichkeit für die nächste Bundesregierung, den bezahlbaren Wohnungsbau zu fördern, Bürokratie abzubauen und staatlich verordnete Gebäudeanforderungen zu minimieren.