Französische Landwirte haben sich mit einem eindrucksvollen Protest formiert, um gegen das angedachte Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur ihre Stimme zu erheben. Mit kilometerlangen Traktorkolonnen machen sie ihrem Unmut Luft und äußern Sorgen um die Zukunft der heimischen Landwirtschaft. Arnaud Rousseau, der Vorsitzende der FNSEA, betonte gegenüber 'La Tribune Dimanche', dass das Abkommen in seiner jetzigen Form unausgewogen sei und das Potenzial habe, die französische Landwirtschaft zu beschädigen. Er fordert eine grundlegende Überarbeitung, die sowohl das Pariser Klimaabkommen respektiert als auch faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellt.
Währenddessen ist Emmanuel Macron, der Staatschef Frankreichs, auf einer diplomatischen Mission in Lateinamerika unterwegs. Nach einem Gespräch mit dem argentinischen Präsidenten, Javier Milei, äußerte Macron seinen Vorbehalt gegenüber dem bestehenden Abkommensentwurf. Frankreich werde das Abkommen nicht unterstützen, solange es nicht überarbeitet werde, so Macron, der sich als einer der vehementesten Kritiker innerhalb der EU positioniert. Das geplante Handelsabkommen, das eine Verbindung zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay schaffen soll, zielt darauf ab, eine der größten Freihandelszonen der Welt zu etablieren und Zölle abzubauen.
Bereits zu Beginn des Jahres hatten die französischen Landwirte ihren Ärger über sinkende Erlöse und strenge Umweltauflagen der EU zum Ausdruck gebracht. Trotz versprochener Hilfsmaßnahmen der Regierung sieht sich die Landwirtschaftsgemeinschaft weiterhin im Stich gelassen. Deshalb planen die Gewerkschaften FNSEA und Jeunes Agriculteurs neue Protestaktionen. Laut 'Le Parisien' sollen in über 80 Départements des Landes Demonstrationen stattfinden, um den Druck auf die französische Regierung zu erhöhen.