16. Januar, 2025

Wirtschaft

Baubranche in den USA: Zwischen Hoffnung und Herausforderung

Baubranche in den USA: Zwischen Hoffnung und Herausforderung

Die Stimmung bei US-amerikanischen Bauunternehmen zeigt ein zwiespältiges Bild: Während die Erwartungshaltung für kommende Immobilienkäufe aufgrund steigender Hypothekenzinsen gesunken ist, gibt es dennoch einen leichten Anstieg des generellen Optimismus unter den Bauunternehmen. Laut jüngster Daten der National Association of Home Builders und Wells Fargo ist der Ausblick auf Immobilienkäufe in den nächsten sechs Monaten um sechs Punkte auf 60 gesunken, was den ersten Rückgang seit Juni darstellt. Dennoch kletterte der Gesamtstimmungsindex der Bauunternehmen im Januar um einen Punkt auf 47 - ein Höchststand seit neun Monaten.

Diese widersprüchlichen Signale reflektieren die gegenwärtige Unsicherheit in der Branche. Obwohl es Bauunternehmen gelungen ist, Kunden durch attraktive Verkaufsanreize zu gewinnen – darunter auch Zinsnachlässe, bei denen Bauherren Vorauszahlungen leisten, um die Zinskosten für Käufer zu senken –, stellen die jüngst über sieben Prozent gestiegenen Zinssätze eine Herausforderung dar. Besonders die als kritisch geltende Frühjahrs-Kaufsaison steht vor der Tür, was die Unsicherheit über die Zukunftsperspektiven der Branche erhöht.

Robert Dietz, Chefökonom der NAHB, hob hervor, dass die weiterhin, wenn auch langsamer nachlassende, restriktive Geldpolitik der Fed zwar helfen könnte, die Finanzierung für private Bauherren zu erleichtern, die aus einigen lokalen Märkten verdrängt wurden. Jedoch steigen die Stornierungen direkt an, weil die Zinsen wieder in Richtung sieben Prozent gestiegen sind. Gleichzeitig meldete die NAHB, dass der Indikator für gegenwärtige Verkäufe mit 51 den höchsten Stand seit Mai erreicht hat, während der Indikator für den Besucherverkehr auf einen neunmonatigen Höchststand von 33 anstieg.

Neben den steigenden Hypothekenzinsen und der teurer werdenden Wohnbauflächen berichten viele private Bauunternehmer von hohen Finanzierungskosten ihrer Projekte. NAHB-Vorstand Carl Harris, selbst Hausbauer aus Wichita, Kansas, sieht jedoch optimistisch in die Zukunft. Er setzt Hoffnungen auf die wirtschaftlichen Impulse und die angestrebte Reduzierung von regulatorischen Lasten durch die Politik des designierten Präsidenten Donald Trump.