09. März, 2025

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Bauboom in Deutschland: Diese drei Aktien profitieren am meisten

500 Milliarden Euro für die Infrastruktur: Die Bundesregierung setzt auf Bauinvestitionen. Welche Unternehmen am meisten davon profitieren könnten – und wo Anleger jetzt genau hinsehen sollten.

Bauboom in Deutschland: Diese drei Aktien profitieren am meisten
Deutschland investiert 500 Milliarden Euro in den Infrastrukturausbau, doch der Sanierungsstau liegt bei fast einer Billion Euro.

Milliarden für Deutschlands marode Infrastruktur

Deutschlands Straßen, Brücken und Bahnstrecken sind in einem desolaten Zustand. Jahrzehntelange Vernachlässigung hat zu einem massiven Sanierungsstau geführt.

Eine neue Analyse der Beratungsfirma Strategy& zeigt: Bund, Länder und Kommunen müssten bis 2035 knapp eine Billion Euro investieren, um den Investitionsrückstand aufzuholen.

Nun kommt Bewegung in die Sache. Ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro, beschlossen von CDU/CSU und SPD, soll in den nächsten zehn Jahren die Modernisierung vorantreiben.

Zwar ist noch nicht klar, in welche konkreten Projekte das Geld fließt – doch schon jetzt rechnen viele Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern. Besonders einige Bau- und Infrastrukturfirmen dürften profitieren. Drei Aktien stehen dabei besonders im Fokus.

Vossloh: Der Profiteur der Bahn-Milliarden

Vossloh (ISIN: DE0007667107) ist einer der größten Profiteure des angekündigten Infrastrukturausbaus. Das Bahntechnikunternehmen erzielte in den ersten neun Monaten 2024 ein Rekord-Auftragsvolumen von über einer Milliarde Euro – 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Quelle: Eulerpool

Ein zusätzlicher Schub könnte durch die Deutsche Bahn kommen, die ihre Schieneninfrastruktur modernisieren muss. Eine geplante Absichtserklärung für einen 100-Millionen-Euro-Auftrag ist bereits bekannt, weitere Aufträge dürften folgen. Auch international läuft es gut: In Großbritannien erhielt Vossloh kürzlich einen 30-Millionen-Euro-Auftrag für ein Schnellzugprojekt.

Der Vorteil: Anders als klassische Baufirmen ist Vossloh relativ krisenresistent. Langfristige Wartungs- und Sanierungsverträge mit Bahnunternehmen sorgen für stabile Einnahmen – selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Wacker Neuson: Baumaschinenhersteller mit Turnaround-Potenzial

Wacker Neuson (ISIN: DE000WACK012) hatte zuletzt mit der schwachen Baukonjunktur zu kämpfen. Die Werke liefen nicht voll ausgelastet, Kurzarbeit wurde eingeführt. Doch nun kommt die Wende: Die Produktion wurde wieder hochgefahren, und zusätzlich winken neue Aufträge aus den USA.

Nach einer Durststrecke und Kurzarbeit könnte der Baumaschinenhersteller vom Investitionsboom profitieren – bleibt aber konjunkturabhängig.

Ein entscheidender Faktor ist die Kooperation mit dem US-Konzern John Deere. Wacker Neuson produziert für den amerikanischen Partner kompakte Bagger – ein Geschäft, das 2022 vereinbart wurde, aber erst jetzt richtig anläuft.

Die Aktie hat sich in den letzten Monaten bereits erholt, bleibt aber volatil. Für risikofreudige Anleger könnte sich hier eine Chance bieten – insbesondere, wenn die Bauwirtschaft mit den staatlichen Investitionen neuen Schwung erhält.

Georg Fischer: Ein Gewinner des KI- und Städtebooms

Der Schweizer Konzern Georg Fischer (ISIN: CH1169151003) hat sich neu aufgestellt: Die Maschinenbausparte wurde verkauft, und das Unternehmen konzentriert sich jetzt auf Rohrleitungssysteme – ein Bereich mit stabilen Gewinnmargen von rund 15 Prozent.

Die Infrastruktur-Investitionen in Deutschland spielen Georg Fischer direkt in die Karten: Die Sanierung von Kanalisationen, Leitungsnetzen und Wasserinfrastruktur erfordert genau die Rohrsysteme, die das Unternehmen herstellt. Laut Deutschem Städte- und Gemeindebund beläuft sich der Investitionsstau in diesem Bereich auf 186 Milliarden Euro.

Zusätzliche Fantasie kommt durch den Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz. Diese Rechenzentren benötigen leistungsfähige Flüssigkühlung – und Georg Fischer liefert die Rohre dafür. Das Geschäft boomt bereits und könnte durch den KI-Trend weiter anziehen.