05. März, 2025

Unternehmen

BASF verkauft Geschäftsbereich – Was hinter dem Deal mit Louis Dreyfus steckt

Der Chemiekonzern BASF verkauft sein Geschäft mit Lebensmittelinhaltsstoffen an die niederländische Louis Dreyfus Company (LDC). Ein strategischer Schritt, der 300 Mitarbeitende betrifft – und Anleger bewegt.

BASF verkauft Geschäftsbereich – Was hinter dem Deal mit Louis Dreyfus steckt
BASF verkauft sein Geschäft mit Lebensmittelinhaltsstoffen an Louis Dreyfus Company, rund 300 Mitarbeitende wechseln den Arbeitgeber. Ein Deal, der Portfolio-Optimierung verspricht – doch an der Börse bleibt die Euphorie aus.

Ein Verkauf, der nach Strategie klingt: BASF hat beschlossen, sich von seinem Geschäftsbereich Food and Health Performance Ingredients zu trennen.

BASF verkauft ihr Geschäft mit Food and Health Performance Ingredients an Louis Dreyfus Company
BASF hat eine verbindliche Vereinbarung zur Veräußerung ihres Geschäfts mit Food and Health Performance Ingredients, einschließlich des Produktionsstandorts in Illertissen, Deutschland, an Louis Dreyfus Company (LDC) unterzeichnet. LDC ist ein führender globaler Händler und Verarbeiter von landwirtschaftlichen Gütern sowie hochwertigen, pflanzenbasierten Inhaltsstoffen. Das BASF-Portfolio von Food and Health Performance Ingredients adressiert Trends in der Humanernährung. Das Geschäft bietet jedoch nur begrenzte Synergien für BASF, ist wenig integriert und stellt keinen strategischen Schwerpunkt mehr dar.

Das Unternehmen setzt damit konsequent auf die Optimierung seines Portfolios und verabschiedet sich von einem Bereich, der laut eigenen Angaben „nur begrenzte Synergien“ mit den Kerngeschäften bietet. Käufer ist die Louis Dreyfus Company, ein weltweit führender Händler und Verarbeiter von landwirtschaftlichen Gütern.

Die Transaktion umfasst nicht nur das Produktportfolio, sondern auch den Produktionsstandort in Illertissen. Rund 300 Mitarbeitende werden nach Abschluss des Verkaufs von BASF zu LDC wechseln. Über die finanziellen Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.

Warum BASF verkauft

Die Entscheidung passt zu BASFs Ziel, sich auf integrierte Geschäftsfelder zu konzentrieren, die langfristig hohe Margen und Wachstum versprechen. Der Bereich Food and Health Performance Ingredients umfasst Produkte wie Lebensmittelemulgatoren, Omega-3-Öle und Pflanzensterolester – allesamt wichtige Bestandteile in der Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie, jedoch ohne strategische Bedeutung für BASF.

Quelle: Eulerpool

„Unser Fokus liegt auf Geschäften, die einen klaren Mehrwert für unsere Kunden und eine hohe Integration in unser Portfolio ermöglichen“, heißt es aus dem Konzern. Die geringe Vernetzung des Bereichs mit anderen Aktivitäten von BASF sei einer der Hauptgründe für den Verkauf gewesen.

Ein Gewinn für Louis Dreyfus Company

Für die Louis Dreyfus Company ist der Deal eine Gelegenheit, ihre Marktposition bei hochwertigen, pflanzenbasierten Inhaltsstoffen zu stärken. LDC, bisher vor allem für den Handel mit Rohstoffen wie Getreide, Zucker und Ölsaaten bekannt, expandiert zunehmend in Richtung Endprodukte und Zutaten.

„Die Übernahme dieses Geschäftsbereichs ist ein strategischer Schritt, um unser Angebot für die Lebensmittelindustrie auszubauen“, erklärte ein Sprecher von LDC. Besonders die Expertise von BASF bei Emulgatoren und Omega-3-Ölen könnte für LDC ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein.

Was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Mit dem Verkauf gehen voraussichtlich etwa 300 Mitarbeitende von BASF zu LDC über. Während für die meisten von ihnen eine Arbeitsplatzsicherheit besteht, wird der Übergang dennoch eine Umstellung sein.

Quelle: Eulerpool

Der Produktionsstandort Illertissen bleibt ein zentraler Bestandteil der Übernahme und soll weiterhin eine Schlüsselrolle im Geschäft spielen.

Die Reaktion der Börse

Anleger zeigten sich verhalten. Im XETRA-Handel sank der Kurs der BASF-Aktie zeitweise um 0,29 Prozent auf 42,42 Euro. Das Minus ist zwar gering, spiegelt aber die Unsicherheit wider, ob die Neuausrichtung langfristig Früchte tragen wird.

Der Verkauf ist Teil einer klaren Strategie, sich von Geschäftsfeldern mit begrenztem Wachstumspotenzial zu trennen. Dennoch wird die Frage bleiben, ob der Deal zu einem Gewinn für alle Seiten – BASF, LDC und die Aktionäre – wird.