08. September, 2024

Wirtschaft

BASF: Umsatzrückgang und strategische Anpassungen im Batteriegeschäft

BASF: Umsatzrückgang und strategische Anpassungen im Batteriegeschäft

Der weltweit führende Chemiekonzern BASF verzeichnete im zweiten Quartal des Jahres einen Umsatzrückgang von 6,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Hauptgründe hierfür waren gesunkene Verkaufspreise und ein schwächeres Geschäft mit Agrarchemikalien. Trotz gestiegener Absatzmengen belasteten zudem negative Währungseffekte die Bilanz. Analysten hatten im Vorfeld mit etwas besseren Zahlen gerechnet, was die BASF-Aktie um 2,8 Prozent abrutschen ließ und damit den letzten Platz im Dax einnehmen ließ.

Dank eines rigorosen Sparkurses konnte das um Sonderposten bereinigte EBITDA von knapp zwei Milliarden Euro auf Vorjahreshöhe gehalten werden. Dennoch blieb der Gewinn leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Besonders der operative Gewinn im Bereich Agrarchemikalien brach ein, was auf dramatisch gesunkene Preise für das Pflanzenschutzmittel Glufosinat-Ammonium zurückzuführen ist. Zu Jahresende wird BASF die Produktion von Glufosinat-Ammonium an den Standorten Knapsack und Frankfurt einstellen. Diese Entscheidung wird im dritten Quartal zu Sonderbelastungen führen, die laut Finanzchef Dirk Elvermann einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen werden.

Trotz dieser Herausforderungen konnten BASF-Aktionäre einen Gewinn von 430 Millionen Euro verbuchen, während dieser im Vorjahresquartal noch bei 499 Millionen Euro lag. Markus Kamieth, der seit April neue CEO der BASF ist, zeigte sich optimistisch hinsichtlich der Marktentwicklung im vierten Quartal und bestätigte die Ziele für 2024. Demnach strebt BASF ein EBITDA zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro an. Diese Perspektive wurde von Analysten unterschiedlich bewertet, wobei einige weiterhin Risiken für die Konsensschätzungen sehen.

Im Bereich der Batterieproduktion verhält sich BASF aufgrund einer sinkenden Nachfrage nach E-Autos zurückhaltend. Kamiet betonte, dass man weiterhin an die Wachstumschancen durch Batteriematerialien glaubt, jedoch auch Maßnahmen ergreifen muss, um das Risiko im derzeit unsicheren Marktumfeld zu reduzieren. Entsprechend wurden Pläne für eine Nickel-Kobalt-Produktion mit Eramet und ein großes Batterie-Recyclingprojekt in Tarragona vorerst pausiert.

Seit dem Wechsel an der Spitze des Unternehmens setzt BASF auch konsequent auf Kosteneinsparungen. Unter anderem soll die Restrukturierung des Stammwerks in Ludwigshafen zu jährlichen Einsparungen von rund einer Milliarde Euro bis 2026 führen. Konkrete Zahlen zu Stellenstreichungen stehen noch aus. Ein Update zum Stand dieser Maßnahmen wird am 26. September im Rahmen eines Kapitalmarkttages erwartet. Insgesamt plant das Unternehmen einmalige Aufwendungen von 1,55 Milliarden Euro für das laufende und das neue Sparprogramm.