Der Chemieriese BASF hat im letzten Jahr mit milliardenschweren Abschreibungen und Restrukturierungskosten zu kämpfen gehabt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel laut vorläufigen Zahlen von 2,2 auf 2,0 Milliarden Euro, was weit hinter den Prognosen der Analysten von 3,2 Milliarden Euro zurückblieb. Diese Enttäuschung wirkte sich zunächst negativ auf die Aktien aus, doch konnten die Papiere sich im weiteren Verlauf des Handels erheblich erholen. Erstaunlicherweise haben sie seit Jahresbeginn sogar einen Anstieg von rund zehn Prozent verzeichnet.
Die Entscheidung der BASF, verstärkt in Restrukturierungsmaßnahmen zu investieren, resultierte in Belastungen von insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Das Unternehmen plant jedoch, bis Ende 2026 jährlich 2,1 Milliarden Euro einzusparen. Eine deutliche Überschreitung des Nettogewinns von 225 Millionen Euro aus dem Vorjahr wird erwartet, obwohl der Marktkonsens von 2,2 Milliarden Euro möglicherweise nicht erreicht wird.
Ein Lichtblick findet sich im bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das von 7,7 auf 7,9 Milliarden Euro stieg und damit die Erwartungen der Analysten erfüllte, jedoch unter den eigenen Zielen blieb. BASF profitierte von einem höheren Ergebnis im Kerngeschäft, zu dem Bereiche wie Chemicals, Materials und Nutrition & Care zählen. Besondere Herausforderungen lagen jedoch im Segment Chemicals, dessen Dynamik im Schlussquartal nachließ, während das Agrarchemie-Segment zu glänzen vermochte und Analysten hoffnungsvolle Signale sendete.
Der Umsatz sank im Jahr 2024 infolge negativer Währungseffekte auf etwa 65,3 Milliarden Euro, gegenüber 68,9 Milliarden im Vorjahr. Trotz leicht steigender Mengen gingen die Verkaufspreise zurück, zeigten aber über das Jahr hinweg eine Erholung. Auch der Barmittelzufluss übertraf mit 0,7 Milliarden Euro die Erwartungen der Analysten.
Um sich den Herausforderungen hoher Energiekosten und einer schwächelnden Wirtschaft entgegenzustellen, verfolgt BASF eine umfassende Neuausrichtung. Der neue Vorstandschef Kamieth plant einschneidende Maßnahmen am Standort Ludwigshafen, dazu gehören möglicherweise Schließungen von Chemieanlagen und der Verkauf von Geschäftsteilen. Auch ein Börsengang der Agrarsparte ist angekündigt. Die detaillierten Geschäftszahlen für 2024 sollen Ende Februar präsentiert werden, gefolgt von einem testierten Geschäftsbericht im März.