Die weltweite Konjunktur schwächelt, doch BASF sieht dennoch Spielraum für eine Verbesserung der Gewinne. Für 2025 prognostiziert der Chemiekonzern ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro. Das wäre im besten Fall ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Analysten hatten angesichts der stagnierenden Wirtschaftslage bereits optimistische Erwartungen formuliert. Dennoch startete die BASF-Aktie zunächst mit Kursverlusten in den Handel, drehte jedoch im Laufe des Tages ins Plus und notierte bei 49,20 Euro.
Herausfordernde Marktbedingungen weltweit
Die Prognose des Konzerns reflektiert die anhaltende Unsicherheit in den wichtigsten Wirtschaftsregionen. In Deutschland könnte die Wirtschaft das dritte Jahr in Folge schrumpfen, in den USA sorgt die Zollpolitik für Unsicherheit, und Chinas Wachstum bleibt verhalten. Besonders die hohen Investitionskosten in Fernost belasten BASF: Allein für den neuen Verbundstandort in China sind 2025 noch einmal zwei Milliarden Euro eingeplant. Die Gesamtinvestitionen für das Werk belaufen sich auf zehn Milliarden Euro.
Der Start dieses Standorts bringt kurzfristige Einmalkosten von 400 Millionen Euro mit sich. Ohne diesen Effekt wäre die Prognose entsprechend höher ausgefallen.
Strategische Neuausrichtung zahlt sich aus
Unter Vorstandschef Markus Kamieth verfolgt BASF eine gezielte Restrukturierung des Portfolios. Der Konzern konzentriert sich stärker auf seine Kernbereiche, während margenschwache oder nicht mehr strategisch relevante Sparten ausgegliedert werden.
Ein Beispiel dafür ist der geplante Verkauf des globalen Farb- und Lackgeschäfts, das vor allem von der Automobilindustrie abhängt. Auch die Agrarsparte könnte 2027 teilweise an die Börse gebracht werden. Bereits 2024 wurde das brasilianische Bautenanstrichmittel-Geschäft für 1,15 Milliarden Dollar an Sherwin-Williams verkauft.
Diese Umstrukturierungen zeigen erste Erfolge: Die sogenannten "Core Businesses" steigerten den bereinigten Gewinn um 18 Prozent, während die Gewinne in ausgegliederten Bereichen um 13 Prozent sanken.
Dividendenkürzung als Teil der Finanzstrategie
BASF verabschiedet sich von der langjährigen Praxis, die Dividende jährlich zu erhöhen oder stabil zu halten. Für 2024 wird die Ausschüttung auf 2,25 Euro pro Aktie gesenkt – nach 3,40 Euro im Vorjahr. Die Mittel werden stattdessen für Investitionen und Schuldenabbau genutzt.
Einsparungen und Standortentscheidungen
BASF verfolgt weiterhin ein umfassendes Sparprogramm. Bis 2026 sollen jährlich 2,1 Milliarden Euro eingespart werden. Allein eine Milliarde Euro dieser Einsparungen entfällt auf das Stammwerk Ludwigshafen, das bereits 2024 hohe Verluste verzeichnete.
Ob weitere Anlagen am Standort geschlossen oder Personal abgebaut wird, ist noch offen. Vorstandschef Kamieth betonte jedoch, dass eine deutliche Senkung der Personalkosten erforderlich sei.
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