Der Umbruch beim Chemieriesen BASF schreitet voran. Das Unternehmen verkündete den Verkauf seines brasilianischen Geschäfts mit Bautenanstrichen an den amerikanischen Farben- und Beschichtungskonzern Sherwin-Williams für rund 1,15 Milliarden US-Dollar. Dieses Segment, mit einem prognostizierten Umsatz von 525 Millionen Dollar für 2024, war das einzige bedeutende Endverbrauchergeschäft der BASF. Der Verkauf ist ein strategischer Schritt im Rahmen des umfassenderen Konzernumbaus. Im Zuge weiterer Umstrukturierungsmaßnahmen plant BASF, im zweiten Quartal 2025 zusätzliche strategische Optionen für seine übrigen Coatings-Aktivitäten zu prüfen. Diese umfassen Lacke für Fahrzeugserien und Autoreparaturen sowie Oberflächenbehandlungen. Analysten äußern, dass der neue BASF-Chef bestrebt ist, den Fokus auf das Kerngeschäft zu schärfen. BASF-Chef Markus Kamieth hat umfassende Veränderungen angekündigt, um den weltweit größten Chemiekonzern wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Teile der Geschäftssparten sollen verkauft und das Agrargeschäft an die Börse gebracht werden. Erstmals seit 2010 wird zudem die Dividende für Aktionäre gekürzt, und es könnten weitere Chemieanlagen in Ludwigshafen schließen. Ein neues Sparprogramm könnte zudem zu einem nicht näher bezifferten Stellenabbau führen. Derzeit laufen Gespräche mit dem Betriebsrat über den Schutz der Beschäftigten und eine Modernisierung des Standorts Ludwigshafen. Bis Ende des Jahres gilt dort eine Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.
Wirtschaft
BASF treibt strategischen Umbau voran: Sherwin-Williams übernimmt brasilianisches Geschäft
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