Der Chemiekonzern BASF zeigt sich bezüglich des laufenden Jahres zurückhaltend, plant jedoch für 2025 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in der Spanne von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro. Besonders positiv prognostiziert der Dax-Konzern Beiträge sämtlicher Segmente mit Ausnahme der Basischemikalien, die aufgrund steigender Fixkosten durch die Inbetriebnahme des neuen Verbundstandorts in China sowie anstehender Wartungen belastet werden. Für 2024 konnte BASF dennoch einen leichten Ergebnisanstieg um 2,4 Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Euro verzeichnen.
Der Markt reagierte nervös auf diese gemischten Signale. Der Aktienkurs von BASF sank zunächst um mehr als zwei Prozent, um sich danach zu erholen und zuletzt einen Zuwachs von rund 1,4 Prozent auf 49,43 Euro zu verzeichnen. Trotz dieser Erholung erreichte die Aktie nicht das Jahreshoch von Mitte Februar. Analyst Chris Counihan von Jefferies bezeichnete das operative Ergebnis im vierten Quartal als erwartet, während der Ebitda-Ausblick für 2025 bereits höhere Erwartungen widerspiegelt.
BASF plant für das laufende Jahr einen freien Mittelzufluss zwischen 400 und 800 Millionen Euro im Vergleich zu fast 750 Millionen Euro im Vorjahr. Investitionen in China tragen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Insgesamt sollen 5 Milliarden Euro für Investitionen bereitgestellt werden, nach 6 Milliarden im Vorjahr. Unternehmenschef Markus Kamieth betonte, dass der Verbundstandort in China das bereinigte operative Ergebnis 2025 voraussichtlich um 400 Millionen Euro und freie Barmittel um 800 Millionen Euro negativ beeinflussen wird.
Während das operative Ergebnis trotz eines um 5,3 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro gesunkenen Umsatzes zulegen konnte, belasteten Wertberichtigungen bei Batteriematerialien sowie Restrukturierungsaufwendungen das Ergebnis. Dennoch verzeichnete BASF dank des Verkaufs des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea einen Gewinnsprung auf 1,3 Milliarden Euro. Der Vorstand plant, die Dividende um ein Drittel auf 2,25 Euro je Aktie zu kürzen.
Die Umsetzung des ehrgeizigen Sparprogramms, das jährliche Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Euro bis 2025 und 2,1 Milliarden Euro bis 2026 vorsieht, schreitet voran. Rund 100 Millionen Euro sollen allein am Standort Ludwigshafen eingespart werden, der als größtes Sorgenkind gilt. Hier ist geplant, 700 Stellen zu streichen.
Erste Erfolge zeichnen sich durch die Veräußerung des brasilianischen Geschäftsbereichs an Sherwin-Williams ab. Markus Kamieth unterstrich die Bedeutung dieser Maßnahme als wichtigen Schritt in der strategischen Neuausrichtung. Weitere Optionen für die verbleibenden Coatings-Aktivitäten werden aktuell geprüft.