18. Dezember, 2024

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Barrick Gold zieht in den Schiedsgerichtskampf gegen Mali

Barrick Gold zieht in den Schiedsgerichtskampf gegen Mali

Der kanadische Bergbaukonzern Barrick Gold hat einen Antrag auf Schiedsverfahren beim Internationalen Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten eingereicht, um einen laufenden Konflikt mit Mali bezüglich seines Loulo-Gounkoto-Goldminenkomplexes zu lösen. Der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, Barrick, befindet sich seit 2023 im Streit mit der malischen Junta über einen Vertrag im Rahmen neuer Bergbauvorschriften des Landes. Diese Auseinandersetzung hat mittlerweile eine beachtliche Dynamik entwickelt, zu der auch ein Haftbefehl Malis gegen Barrick-Chef Mark Bristow gehört. Der Konzern hält 80 Prozent der Anteile an Loulo-Gounkoto, die restlichen 20 Prozent gehören der malischen Regierung. Diese Woche hat Barrick angesichts der sich verschlechternden Bedingungen in der Mine damit gedroht, die Betriebe in Mali einzustellen. Analysten von Jefferies haben in einem Bericht angeführt, dass eine Schließung der Mine die Erträge des Unternehmens im nächsten Jahr um 11 Prozent schmälern könnte. Das Schiedsverfahren gilt bisherigen Aussagen nach als bewährtes Mittel, um für alle Parteien tragbare Lösungen zu finden. Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich bisher nicht dazu äußern, ob die Tätigkeiten in Mali bereits eingestellt wurden oder ob die Junta die Kündigung der Bergbaulizenz angedroht hat. Barrick teilte zudem mit, dass im November vier seiner Führungskräfte in Mali festgenommen wurden; sie seien noch immer in Haft. Trotz der festgefahrenen Exporte läuft der Betrieb in der Mine derzeit weiter. Für die ersten neun Monate des Jahres bis zum 30. September trug Loulo-Gounkoto 949 Millionen US-Dollar zu den Einnahmen von Barrick bei. Rechtsanwalt Timothy L. Foden, ein Experte für internationale Schiedsverfahren in Bergbaukonflikten, sieht in Barricks Schritt eine wohlüberlegte Maßnahme, die die Entschlossenheit des Unternehmens in dieser Angelegenheit unterstreicht. Unterdessen hat die malische Übergangsregierung unter Präsident Assimi Goita den Druck auf westliche Bergbauunternehmen verstärkt, um ihren Anteil an den Goldmineerträgen zu erhöhen. In den letzten zwei Monaten wurden leitende Angestellte westlicher Unternehmen, darunter Mitarbeiter von Barrick, aufgrund angeblicher Steuervergehen inhaftiert. Diese verschärften Maßnahmen fallen in eine Zeit, in der die Goldpreise Rekordhöhen erreichen.