12. November, 2024

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Barrick Gold: Ein Goldriese unter Druck

Barrick Gold: Ein Goldriese unter Druck

Die weltweiten Goldförderer genießen derzeit einen Höhenflug dank der starken Goldpreisentwicklung – doch ein Gigant sticht negativ hervor: Barrick Gold. Während die meisten Konkurrenten ihre Investoren mit glänzenden Zahlen erfreuen, kämpft der zweitgrößte Goldproduzent weltweit mit Herausforderungen auf mehreren Ebenen. Hohe operative Kosten und verpasste Produktionsziele belasten Barrick, vor allem an Standorten in Afrika und Asien. Das elfte Quartal in Folge verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten in Bezug auf die Goldproduktion. Zudem sind politische Turbulenzen in verschiedenen Abbaumärkten ein weiterer Belastungsfaktor. Im starken Kontrast dazu stehen andere Marktführer wie Newmont, Agnico Eagle Mines und AngloGold Ashanti, deren Aktien seit Jahresbeginn florieren. Gold selbst erlebte im selben Zeitraum einen Preisanstieg von 30 Prozent, während Barricks Aktie weitgehend stagnierte. Mark Bristow, der seit 2019 die Geschicke von Barrick lenkt, verweist auf die laufenden Bemühungen, den Konzern durch Schuldenabbau und strategische Neuausrichtungen zu stabilisieren. Diese beinhalten u.a. den Ausbau des Kupfersegmentes, welches durch die Energiewende an Bedeutung gewinnt. Trotz solcher Maßnahmen scheinen einige Investoren das Vertrauen zu verlieren. Im November reduzierten bedeutende Anteilseigner wie Blackrock, Van Eck Associates, First Eagle Investment Management und Capital Group ihre Beteiligungen. Gleichzeitig stiegen diese in Aktien der Hauptkonkurrenten ein. Der Druck kommt nicht nur von den Zahlen, sondern auch von den Aktionären, die angesichts der starken Goldpreisentwicklung hohe Erwartungen hegen. Dabei ist nicht nur Barrick von Unzufriedenheit betroffen; selbst Branchenführer wie Newmont erlebten jüngst massive Kursverluste nach enttäuschenden Quartalsbilanzen. Doch Bristow bleibt optimistisch. Er sieht ungenutztes Potenzial in Barrick und appelliert: „Es liegt an uns als Management, dem Markt unser wahres Leistungsvermögen zu verdeutlichen.“ Die Stärken des Unternehmens liegen in einem soliden Minennetzwerk in den USA sowie großen Betriebseinheiten in Papua-Neuguinea und Mali. Barrick positioniert sich durch Diversifizierung im Kupferbereich geschickt für die Zukunft – unterstützt durch eine vergleichsweise geringe Verschuldung.