In einer aktuellen Umfrage der Payments Association wurde ein deutlicher Rückgang der Bargeldnutzung im Vereinigten Königreich festgestellt. Nur 13 Prozent der Befragten ziehen Bargeld gegenüber Karten, mobilen Wallets oder tragbaren Geräten vor. Vor allem ältere Teilnehmer ab 55 Jahren greifen häufiger zum Bargeld, ebenso wie jüngere im Alter von 18 bis 24 Jahren, möglicherweise wegen deren geringer Erfahrung im Kauf von Waren und Dienstleistungen.
Der Altersbereich von 35 bis 44 Jahren zeigt dagegen die geringste Vorliebe für Bargeld mit nur acht Prozent. Regional betrachtet ist die Bargeldnutzung in Nordirland mit 37 Prozent und im Nordosten Englands mit 36 Prozent am höchsten und weist eine deutliche Diskrepanz zwischen verschiedenen sozioökonomischen Gruppen auf.
Tony Craddock, Generaldirektor der Payments Association, kommentiert: „Die meisten Menschen bevorzugen es, nicht mit Bargeld zu zahlen, aber sie möchten, dass es aus Sicherheitsgründen verfügbar bleibt. Es ist wie der Wunsch, Jukeboxes zu behalten, obwohl man normalerweise Ohrstöpsel nutzt.“
Trotz des Rückgangs bleibt Bargeld ein unverzichtbares Mittel für viele. Beeindruckende 88 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass Bargeld weiterhin verfügbar ist, auch wenn sie es selten nutzen. Nur zwei Prozent betrachten Bargeld als völlig unnötig.
Bargeld erfüllt weiterhin spezifische Funktionen, die digitale Alternativen nicht vollständig ersetzen können, insbesondere für budgetbewusste Menschen und Transaktionen mit kleinen Anbietern, die digitale Zahlungen nicht akzeptieren.
Craddock erklärte: „Bargeld ist ein Werkzeug für Situationen, in denen digitale Zahlungen nicht möglich sind. Es wird auch dann nützlich bleiben, wenn digitale Währungen zum Mainstream werden, also sollte man es nicht vorschnell abschreiben.“
Die Umfrage zeigt, dass 82 Prozent der Befragten in den letzten sechs Monaten mindestens einmal Bargeld verwendet haben, wobei 22 Prozent es mehr als einmal pro Woche nutzen. Nur sechs Prozent haben angegeben, es überhaupt nicht zu nutzen, was seine anhaltende Relevanz in bestimmten Kontexten unterstreicht.
Angesichts des Rückgangs der Bargeldnutzung setzt sich die Payments Association für Investitionen in eine digitale Zentralbankwährung als nächsten Schritt in der Zahlungsentwicklung des Vereinigten Königreichs ein. Trotz 68 Prozent der Befragten, die angaben, es sei unwahrscheinlich, dass sie eine neue digitale Zahlungsmethode übernehmen, zeigen historische Trends, dass anfänglicher Widerstand oft einer breiten Akzeptanz weicht.