Der Euro mag seit über zwei Jahrzehnten das Vertrauen der Verbraucher genießen, doch im Herzen der Deutschen und Österreicher bleibt das gute alte Bargeld unangefochten. Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von BearingPoint zeigt, dass in diesen beiden Ländern die Liebe zu Münzen und Scheinen besonders tief verwurzelt ist, während der Rest Europas zunehmend auf Kartenzahlungen setzt.
In Österreich gaben beeindruckende 73 Prozent der 1.025 Befragten an, Bargeld besonders häufig zu verwenden. Die Deutschen stehen diesem Bargeld-Hang kaum nach, hier sind es 69 Prozent von 2.019 Befragten. Diese Vorliebe steht im Kontrast zu den Entwicklungen in anderen europäischen Ländern, wo kontaktlose Zahlungsmethoden via Karte im Kommen sind.
Interessanterweise überrascht die Offenheit für digitale Zahlungsmethoden nicht: Mehr als ein Drittel der Europäer sieht in den kommenden zehn Jahren eine Abkehr vom Bargeld als eher wahrscheinlich an. Selbst in Deutschland zeigt sich ein Teil der Bevölkerung flexibel, denn 33 Prozent können sich solch einen Wandel durchaus vorstellen.
Skandinavien prescht mit kontaktlosen Verfahren voran: In Finnland verwenden 89 Prozent der Menschen das kontaktlose Bezahlen regelmäßig, in Dänemark sind es 76 Prozent und in Schweden 75 Prozent. Hier zeigt sich ein klarer Trend hin zu digitalen und mobilen Zahlungsmethoden, während Bargeld immer seltener die Geldbörsen füllt. Allein in Finnland nutzen nur noch 46 Prozent besonders häufig Bargeld, in Dänemark sind es 35 Prozent und in Schweden gar nur 28 Prozent. Die Vorliebe für digitale Zahlungen scheint hier nahezu unaufhaltsam zu wachsen.