Barclays meldet ein beeindruckendes Wachstum von 23 Prozent beim Gewinn im dritten Quartal, das erwartete 1,6 Milliarden Pfund überstieg. Die positive Entwicklung wurde durch hohe Zinssätze und eine Belebung der Transaktionsaktivitäten unterstützt.
Experten gingen von einem Gewinn von nur 1,3 Milliarden Pfund aus. Doch das britische Finanzinstitut verzeichnete ein Nettozinseinkommen von 1,7 Milliarden Pfund, was die Prognosen von 1,6 Milliarden Pfund leicht übertraf. Für das Gesamtjahr hob Barclays seine Prognose auf über 11 Milliarden Pfund an und erwartet im Inlandsgeschäft ein Nettozinseinkommen von 6,5 Milliarden Pfund statt der vorhergesagten 6,3 Milliarden Pfund.
Das Investmentbanking von Barclays ist ein wichtiger Faktor für Aktionäre und erzielte Einnahmen von 2,9 Milliarden Pfund – eine Steigerung von 6 Prozent im Jahresvergleich. Die anziehenden Aktivitäten im Aktienhandel und der wiedererstarkte Bereich der Transaktionsberatung, besonders im Eigenkapitalmarkt, stärkten die Einnahmen und das Underwriting.
Die Entwicklungen bei Barclays spiegeln ähnliche Trends auf dem Wall Street wider, wo nach einem zweijährigen Stillstand die Fusionen und Übernahmen zurückkehren. Barclays' Investmentbanking-Doppelspitze, Taylor Wright und Cathal Deasy, hat sich für eine stärkere Konzentration auf Beratungsleistungen und den Eigenkapitalmarkt ausgesprochen, um die Renditen weiter zu steigern.
Wesentliche Zuwächse von 58 Prozent wurden bei den Gebühren und Einnahmen aus dem Underwriting verzeichnet, hauptsächlich getrieben durch einen Anstieg bei Gebühren für den Schuldenkapitalmarkt, gefördert durch Leveraged-Finance-Projekte.
Der Umsatz aus dem Aktienhandel und das traditionelle Standbein Fixed Income stiegen um 3 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode und erreichten 675 Millionen Pfund beziehungsweise 1,15 Milliarden Pfund.
Im britischen Privatkundengeschäft hat Barclays 82 Millionen Pfund für mögliche Kreditausfälle zurückgestellt, ein Rückgang gegenüber 267 Millionen Pfund im Vorjahr – ein Zeichen für niedrige Kreditausfälle bei britischen Kreditkarten, ein qualitativ hochwertiges Hypothekenportfolio und eine verbesserte gesamtwirtschaftliche Lage.
Die Übernahme des Großteils des Bankenbereichs von Tesco soll im November operative Wirkung zeigen und das Kapital der Bank zusätzlich, neben dem Verkauf der deutschen und italienischen Retailkreditgeschäfte dieses Jahr, stärken.