Der britische Finanzgigant Barclays hat in dieser Woche einem 40-Millionen-Pfund-Bußgeld zugestimmt und damit einen Gerichtsprozess gegen die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) vermieden. Der Streitpunkt war das umstrittene Geschäftsgebaren der Bank im Jahr 2008 während der globalen Finanzkrise. Ursprünglich wollte Barclays die Entscheidung der FCA vor dem Upper Tribunal in London anfechten, trat jedoch kurz vor Beginn der Verhandlung von dieser Herausforderung zurück. Die Vorwürfe beziehen sich auf Zahlungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Pfund an katarische Investoren im Austausch für Milliardeninvestitionen, die der Bank halfen, eine staatliche Rettungsaktion zu vermeiden. Bereits in der Vergangenheit hatte die FCA betont, dass das Verhalten von Barclays als "rücksichtslos und von fehlender Integrität geprägt" sei und es keine rechtmäßige Begründung dafür gäbe, die Aktionäre über diese Vorgänge im Unklaren zu lassen. Trotz schwerwiegender Vorwürfe erkannte die Aufsichtsbehörde an, dass die Entscheidungen unter enormem Marktdruck und vor vielen Jahren getroffen worden seien. Während Barclays sich mit der FCA auf das Bußgeld einigte, betonte die Bank, dass sie die Vorwürfe nicht akzeptiere, auch wenn sie letztlich vom Einspruch absah. Laut einer Sprecherin sei diese Entscheidung im besten Interesse der Bank und ihrer Aktionäre gewesen. Finanzielle Auswirkungen auf Barclays werden nicht erwartet, da Mittel bereits im Jahr 2022 für die potentielle Strafe zurückgestellt wurden. Zu der Zeit war die Bankenlandschaft im Vereinigten Königreich auch von staatlichen Rettungen geprägt: NatWest wurde mit Milliardenpfunden unterstützt und der Staat erwarb zudem bedeutende Anteile an Lloyds. Barclays hingegen konnte auf eine milliardenschwere Investition aus Katar zurückgreifen und sich so eine staatliche Intervention ersparen.