20. Oktober, 2024

Wirtschaft

Barcelona und der finanzielle Balanceakt: Ein Blick hinter die Kulissen

Barcelona und der finanzielle Balanceakt: Ein Blick hinter die Kulissen

Der renommierte FC Barcelona ist erneut ins Kreuzfeuer geraten, nachdem eine finanzielle Strategie, die den Verkauf von 25 Prozent seiner einheimischen Fernsehrechts-Einnahmen an den US-Investor Sixth Street für 667 Millionen Euro beinhaltet, von Uefa und anderen Institutionen als inkorrekt bewertet wurde. Diese Entscheidung führte zu einer hitzigen Auseinandersetzung und ließ erahnen, wie tief der Klub tatsächlich in Schulden verstrickt ist. Dieser Deal, der im Sommer 2022 abgeschlossen wurde, sollte Barcas aktuelle finanzielle Verpflichtungen absichern, hinterließ jedoch eine größere Verschuldung für die kommenden Generationen. Die von Uefa angestrebte Umklassifizierung dieser Einnahmen als Veräußerung immaterieller Vermögenswerte statt als reguläres Einkommens wurde sowohl von unabhängigen Wirtschaftsprüfern als auch den Sportgerichtshöfen bestätigt. Die kürzlich gefällte Entscheidung des Schiedsgerichts CAS in Lausanne macht es dem Klub nahezu unmöglich, sich aus dieser finanziellen Klemme zu befreien. Interessanterweise wurde ein Vergleichsangebot von Uefa während der Verhandlungen abgeschlagen, was zu einer zusätzlichen Strafe von 500.000 Euro führte – ein Betrag, der im Vergleich zu den Gesamteinnahmen des Vereins als vernachlässigbar angesehen wird. Die Weigerung, eine Sparpolitik umzusetzen, wird als Versuch interpretiert, die sportliche Leistung nicht zu gefährden, jedoch auf Kosten einer gesünderen finanziellen Zukunft. Für Uefa ist nun lediglich die Höhe der nächsten Strafe ausschlaggebend. Es scheint, als sei die Versuchung für große Klubs, weiterhin zu investieren, trotz wachsender Schuldenlast ungebrochen. Der Verkauf zukünftiger Einnahmen, wie es auch Real Madrid teilweise handhabt, zeigt die dringend benötigte Finanzspritze, lässt jedoch die Frage offen, wer letztendlich die Zeche zahlt.