Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise stoßen mittelständische Unternehmen in Deutschland zunehmend auf Schwierigkeiten, wenn es um die Aufnahme von Bankkrediten geht. Laut der neuesten Analyse der Förderbank KfW berichteten im vierten Quartal fast ein Drittel der kreditinteressierten Mittelständler von strenger gewordenen Bedingungen seitens der Banken. Diese Zahl markiert den höchsten Stand seit der Einführung einer neuen Befragungsmethodik im Jahr 2017.
Besonders betroffen sind Firmen aus dem Großhandel, der Industrie sowie dem Einzelhandel. Die Banken setzen in diesen Branchen überdurchschnittlich hohe Maßstäbe an, was sich durch die angespannte Geschäftslage und die pessimistischen Absatzerwartungen erklären lässt, erläutert Jenny Körner, Finanzmarktexpertin bei KfW Research.
Die KfW stützt ihre Erkenntnisse auf quartalsweise durchgeführte Analysen der Konjunkturumfragen des Münchner Ifo-Instituts. Monatlich werden etwa 9.000 Unternehmen befragt, darunter ein großer Anteil von 7.500 Mittelständlern. Trotz sinkender Zinsen, die das Interesse an Krediten etwas belebt haben, blieb die Nachfrage im vierten Quartal hinter dem langfristigen Durchschnitt zurück. Lediglich etwa 21 Prozent der mittelständischen Firmen planten, Kredite aufzunehmen, während wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Instabilität sie vor langfristigen Finanzverpflichtungen abschrecken.