05. Januar, 2025

Krypto

Bankenaufsicht in den USA: Regulierung des Kryptomarktes unter der Lupe

Bankenaufsicht in den USA: Regulierung des Kryptomarktes unter der Lupe

Ein hochrangiger US-Bankenregulator hat mehreren Kreditinstituten in den Jahren 2022 und 2023 nahegelegt, ihr direktes Engagement im Kryptogeschäft auf Eis zu legen, obwohl sie weiterhin Bankdienstleistungen für Krypto-Unternehmen anbieten dürfen. Dies geht aus jüngst veröffentlichten Dokumenten hervor. Ein Gericht wies die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) an, Versionen von 25 Aufsichtsbriefen öffentlich zu machen, nachdem die Forschungsfirma History Associates Incorporated im Auftrag der Kryptobörse Coinbase eine Klage eingereicht hatte. Ursprünglich hatte die FDIC die Briefe im Dezember veröffentlicht, wurde jedoch dazu angewiesen, sie mit feineren Schwärzungen erneut einzureichen. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen sind Teil von Coinbases Bestrebungen, die Bemühungen US-amerikanischer Bankaufseher offenzulegen, die Kryptounternehmen von traditionellen Finanzdienstleistungen abzuschneiden. Um diesen Vorwürfen entgegenzuwirken, hat die FDIC zudem ein internes Memo veröffentlicht, das die Evaluierung von Anfragen durch Kreditinstitute, die direkter in den Kryptobereich einsteigen wollen, erklärt. Die veröffentlichten Dokumente gewähren einen seltenen Einblick in den geheimen Bankaufsichtsprozess. Sie legen nahe, dass FDIC-Prüfer zwar vorsichtig gegenüber dem von Betrügereien, Insolvenzen und Volatilität geplagten Kryptosektor waren, aber nicht dazu übergingen, Banken vollständig aus dem Kryptomarkt zurückzuziehen. Diese Veröffentlichungen erfolgen kurz vor der Amtseinführung von Donald Trumps neuer Regierung, die eine umfassende politische Neuausrichtung im Kryptobereich erwartet. Trump plant Berichten zufolge, einen Erlass zu unterzeichnen, der eine mildere Regulierung durch Bankaufseher ankündigen könnte. Mehrere FDIC-Briefe zeigen, dass Banken angewiesen wurden, Kryptoinitiativen zu pausieren oder den Ausbau ihrer Dienste in diesem Bereich einzuschränken, während andere Banken detaillierte Fragen beantworten mussten, bevor sie in Kryptoabenteuer einsteigen durften. Das interne FDIC-Memo differenziert zwischen direktem Bankengagement im Kryptobereich, etwa dem Halten von Krypto-Vermögenswerten in Verwahrung, und dem Anbieten traditioneller Bankdienstleistungen für Krypto-Kunden. Ersteres erfordert eine striktere Prüfung.