In der kommenden Woche wird die Bank of Japan (BOJ) mit großem Interesse erwartete geldpolitische Entscheidungen treffen. Gouverneur Kazuo Ueda kündigte an, dass die Zentralbank über eine mögliche Zinserhöhung auf ihrer Sitzung Ende Januar beraten wird.
Der Verlauf der US-Wirtschaft und die Dynamik der anstehenden Frühjahrslohngespräche seien dabei zentrale Themen, so Ueda in einer Ansprache bei einer Veranstaltung der Regional Banks Association of Japan. Er äußerte sich von den positiven Eindrücken über Löhne ermutigt, die er bei Neujahrsveranstaltungen in verschiedenen Branchen sowie beim Treffen der BOJ-Zweigstellenleiter gewonnen habe.
Im Anschluss an Uedas Äußerungen gewann der Yen um bis zu 0,2 % an Wert und notierte bei 157,67 gegenüber dem Dollar, nachdem er zuvor um die Marke von 158 geschwankt hatte.
Die Erwartungen für eine Zinserhöhung steigen, während Beobachter der BOJ nach Anhaltspunkten suchen. Der Einsatz von Overnight-Index-Swaps signalisiert eine 68%-ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in diesem Monat, wobei diese bis März auf 86% steigen könnte. Uedas Anmerkungen stehen im Einklang mit denen von Vizegouverneur Ryozo Himino, der am Dienstag die Möglichkeit einer Zinserhöhung nicht ausschloss. Über eine Anhebung der Kreditkosten werde das Gremium auf Grundlage der bei der Sitzung erarbeiteten Aussichten entscheiden.
Zusätzlich wird die Bank bei der kommenden Sitzung ihren aktualisierten Wirtschaftsbericht veröffentlichen. Personen, die mit der Materie vertraut sind, erwarten Diskussionen über eine Anhebung der Inflationsprognosen, insbesondere angesichts steigender Reispreise und der Schwäche des Yen. Eine Anhebung der Projektionen für einen zugrundeliegenden Preisindex für das laufende und das nächste Geschäftsjahr dürfte ebenfalls zur Debatte stehen.