Die Bank of Japan hat beschlossen, ihren Leitzins bei 0,25 Prozent zu belassen und keine Änderungen an ihrer geldpolitischen Ausrichtung vorzunehmen. Dies bestätigte die Notenbank nach ihrer jüngsten Sitzung, sehr zur Überraschung einiger Ökonomen, die zumindest mit einer marginalen Erhöhung gerechnet hatten. Damit bleibt die japanische Notenbank ihrer Linie treu, nachdem sie seit März dieses Jahres ihre Negativzinspolitik schrittweise gelockert hat.
Notenbankchef Kazuo Ueda scheint bei der Frage nach einer dritten Zinserhöhung abzuwarten. Obwohl die jüngsten Daten zur Inflation im Einklang mit den Prognosen stehen und somit einen Anlass für eine Zinserhöhung bieten könnten, gibt es gleichzeitig erhebliche Unsicherheiten. Diese betreffen sowohl die wirtschaftliche Aktivität als auch die Preisentwicklung, insbesondere in Bezug auf Rohstoffpreise und das Lohn- und Preissetzungsverhalten inländischer Unternehmen.
Analysten zeigen sich uneinig über zukünftige Schritte. Matthias Krieger von der Landesbank Baden-Württemberg hebt hervor, dass mögliche US-Handelszölle unter der zukünftigen Präsidentschaft von Donald Trump Japans Wirtschaft belasten könnten. Angesichts der fragilen Konjunkturaussichten wird die Bank of Japan wohl nur bei einem verstärkten Druck auf den Yen über eine Zinsanpassung nachdenken.
Nach der Bekanntgabe der Entscheidung und aus Uedas Äußerungen auf der Pressekonferenz heraus verstärkte der Yen seinen Abwärtstrend und erreichte ein Rekordtief gegenüber dem US-Dollar. Der Notenbankchef gab zudem an, die kommenden Tarifverhandlungen abzuwarten, bevor weitere Schritte diskutiert werden. Dies wirft Zweifel an einer möglichen Zinserhöhung im Januar auf.