Die Bank of Japan (BoJ) erwägt nach Insiderinformationen eine Zinserhöhung in der kommenden Woche, vorausgesetzt, die Amtseinführung von Donald Trump ins Weiße Haus sorgt nicht für unerwartete Verwerfungen auf den Märkten. Die Zentralbank könnte nach dem zweitägigen Treffen am 24. Januar die Zinsen von derzeit 0,25 % anheben, es sei denn, Trump beeinflusst die Markterwartungen oder das Bild der globalen Wirtschaft.
Die endgültige Entscheidung der BoJ wird nach Prüfung ökonomischer Daten und der Auswirkungen der US-Wirtschaftspolitik getroffen. Die gegenwärtigen Einschätzungen stimmen weitgehend mit den Erwartungen der Märkte überein, nachdem sowohl Gouverneur Kazuo Ueda als auch sein Stellvertreter Ryozo Himino signalisiert haben, dass eine Zinsanpassung in Erwägung gezogen wird. Der Yen hat sich bereits gestärkt und erreichte kürzlich den höchsten Stand seit Mitte Dezember.
Die BoJ rechnet damit, dass sich Japans Wirtschaft und Inflation weitestgehend im Einklang mit ihren Prognosen entwickeln, was das Vertrauen in das Erreichen des stabilen Inflationsziels von 2 % stärkt. Ueda hat mehrfach betont, dass die BoJ ihre geldpolitischen Maßnahmen anpassen wird, wenn sich Preise und Wirtschaft erwartungsgemäß entwickeln.
Eine mögliche Aufwertung der Inflationsprognosen, die frische Lebensmittel und Energie ausschließen, könnte ebenso ein Argument für eine Zinsanhebung sein, wie die Erwartung steigender Löhne. Die jährlichen Frühjahrslohngespräche sollen ein robustes Ergebnis liefern, und japanische Unternehmen stellen sich zunehmend auf Lohnerhöhungen ein. Das Lohnwachstum ist zusammen mit der US-Wirtschaft ein wesentlicher Faktor für das Timing möglicher Zinserhöhungen. Trotz der Hoffnung auf einen reibungslosen Start von Trumps zweiter Amtszeit bleiben BoJ-Vertreter wachsam gegenüber Risiken.