Die Erwartungen an die Tempo und Umfang der Zinserhöhungen der Bank of Japan (BOJ) für dieses Jahr werden im Zins-Swap-Markt weiterhin nicht vollends eingepreist. Der Handel in Zweijahres-Forward-Swaps des Yen zeigt einen Zinssatz von 0,73% am Freitag, was darauf hindeutet, dass die Händler in den kommenden zwei Jahren lediglich zwei Anhebungen um je ein Viertelprozent einpreisen – ausgehend vom aktuellen Niveau von 0,25%.
Dies steht im Gegensatz zu den Meinungen der meisten BOJ-Beobachter. Laut einer Bloomberg-Umfrage erwarten 68% der Ökonomen eine weitere Zinserhöhung im Jahr 2024, wobei 44% mit einer Anhebung im Dezember und 24% im Oktober rechnen. Etwa 20% prognostizieren eine Zinserhöhung im Januar.
Masayuki Koguchi, leitender Fondsmanager bei Mitsubishi UFJ Asset Management, betont, dass die BOJ klargestellt hat, bei einer entsprechend positiven Wirtschaftsentwicklung weitere Zinsschritte zu erwägen. Zudem plant die Zentralbank, ihre Anleihenkäufe zu reduzieren, was den Anleihenmarkt belasten und die Renditen in die Höhe treiben könnte.
Am Freitag verzeichneten japanische Staatsanleihen im Einklang mit den US-Schatzanleihen sinkende Renditen. Die zehnjährige Anleiherendite fiel um sieben Basispunkte auf 0,965%, nachdem sie am Mittwoch bei 1,06% lag, als die BOJ die Zinsen erhöhte.
Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA veranlassten Händler dazu, in diesem Jahr mit drei Zinssenkungen der US-Notenbank zu rechnen. Weitere Zinserhöhungen der BOJ könnten die Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA weiter verringern und die Yen-Stärke gegenüber dem Dollar unterstützen.