20. September, 2024

Märkte

Bank of Japan lässt Zentralbankwoche mit unveränderten Zinsen ausklingen

Bank of Japan lässt Zentralbankwoche mit unveränderten Zinsen ausklingen

Zum Abschluss der sogenannten "Zentralbankwoche" hielt die Bank of Japan (BOJ) ihre Zinsen unverändert, was jedoch den Fokus auf den Yen schärfte. In gewohnt kryptischer Manier, beschrieb die BOJ in einem lediglich fünf Absätze umfassenden Statement die wirtschaftliche Lage als moderat und blieb damit bemerkenswert zurückhaltend.

Interessant war jedoch die Schlussbemerkung, welche die Finanz- und Devisenmärkte thematisierte. Diese betonte, dass die Bewegung des Yen immer wahrscheinlicher die Preise beeinflussen werde. Dies deutet darauf hin, dass eine schwächere Währung möglicherweise stärker zur Inflation beitragen könnte als bisher, was möglicherweise nicht mehr willkommen ist.

Diese Äußerungen ließen den Yen leicht auf 142,30 pro Dollar ansteigen, dennoch bleibt er für die Woche deutlich im Minus. Der Euro-Yen-Kurs legte um 1,7% zu, und der australische Dollar verzeichnete ein Plus von 2,6%, was darauf hindeutet, dass sogenannte Carry Trades wieder im Trend liegen könnten.

Die Märkte müssen nun bis zur Pressekonferenz des BOJ-Gouverneurs Ueda um 15:30 Uhr (0630 GMT) warten, um weitere Hinweise auf eine mögliche Straffung der Geldpolitik zu erhalten, insbesondere ob die Oktober-Sitzung eine Zinsanhebung beinhalten könnte.

Bislang sind für Oktober lediglich 3 Basispunkte an Straffung eingepreist, während die meisten Analysten laut einer Reuters-Umfrage eine Anhebung um 25 Basispunkte im Dezember favorisieren. Der Markt preist jedoch nur 7 Basispunkte ein.

Der Nikkei zeigte sich davon weitgehend unbeeindruckt und stieg um 1,9%, während der Rest Asiens dem Übernachtrally an der Wall Street folgte, welcher durch die überragende Zinssenkung der Fed angetrieben wurde.

Chinas Zentralbank überraschte die Märkte zuvor, indem sie ihre Leitzinsen nicht senkte und musste dann am Devisenmarkt intervenieren, um ein zu schnelles Aufsteigen des Yuan zu verhindern. Optimisten sehen dies als Vorbote für ein großes Konjunkturpaket, das jedoch seit Beginn der Pandemie in der Diskussion ist und bislang nicht realisiert wurde.

Abschließend sei noch auf die Zinskurve hingewiesen. Seit zwei Jahren signalisiert die inverse Kurve eine bevorstehende Rezession, obwohl das Wirtschaftswachstum der USA über dem Trend lag. Nun deutet die Auflösung der Inversion laut ökonomischer Orthodoxie ebenfalls auf eine unvermeidliche Rezession hin, obwohl die Konsumausgaben weiterhin stark sind und die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen ihren niedrigsten Stand seit Mai erreicht haben.

Folgende Ereignisse könnten am Freitag die Märkte beeinflussen:

- UK Einzelhandelsumsätze für August, Kanadas Einzelhandelsumsätze, Deutscher Erzeugerpreisindex (PPI), EU-Verbrauchervertrauen

- Rede von Catherine Mann, externes Mitglied des BoE MPC

- Gespräch zwischen EZB-Präsidentin Christine Lagarde und IWF-Geschäftsführerin Kristalina Georgieva

- Rede des Präsidenten der Federal Reserve Bank of Philadelphia, Patrick Harker

- Rede des Gouverneurs der Bank of Canada, Tiff Macklem