Die Bank of Japan überrascht mit ihrer Entscheidung, die Zinspolitik unverändert zu lassen. Trotz der Marktspekulationen sieht Notenbankchef Kazuo Ueda derzeit keine Dringlichkeit, den Leitzins von rund 0,25% anzuheben. Dies entspricht den Erwartungen der Mehrheit der befragten Wirtschaftsexperten.
Die Bank argumentiert, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Einklang mit ihren Prognosen verlaufe – eine wichtige Voraussetzung für zukünftige Zinsanhebungen. Das Inflationsziel für die zweite Jahreshälfte scheint auf Kurs zu sein. Dennoch kam es innerhalb des Gremiums zu einer Gegenstimme: Naoki Tamura plädierte für eine Erhöhung auf 0,5%, ein Novum seit Ueda im letzten Jahr die Leitung übernahm.
Nach dieser Ankündigung verlor der Yen an Wert gegenüber dem Dollar. Auch wenn der Januar als wahrscheinlichster Zeitpunkt für eine Zinsanhebung gehandelt wird, könnte die aktuelle Entscheidung die Hoffnungen auf eine frühere Anpassung noch befeuern.
Zudem hat die Zentralbank im aktuellen politischen Klima möglicherweise einen Bogen um eine Zinsanhebung gemacht. Premierminister Shigeru Ishibas Minderheitsregierung befindet sich in Verhandlungen mit einer oppositionsfreundlichen Partei, die einer frühen Straffung skeptisch gegenübersteht. Eine Einigung zur Sicherung des Budgets für das kommende Jahr steht bevor.