Sich verdichtende Anzeichen deuten darauf hin, dass die Bank of England diese Woche ihre Zinssätze erneut senken wird. Ein solcher Schritt wäre die zweite Zinssenkung in diesem Jahr und folgte einer deutlichen Abnahme des Geschäftsklimas in Großbritannien. Der Schlüsselzinssatz der Bank liegt derzeit bei 5% und wird voraussichtlich auf 4,75% gesenkt – das niedrigste Niveau seit Juni des letzten Jahres.
Eine Senkung würde Hausbesitzern mit variablen Hypothekenzinsen Erleichterung verschaffen, während die Mehrheit derjenigen mit festen Zinsen erst bei einer Neuverhandlung profitieren könnte. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken weiterhin verhalten. Besonders die jüngste S&P Global UK Composite PMI-Umfrage zeigt, dass die Unsicherheit im Vorgriff auf den Haushalt dazu führte, dass Unternehmen ihre Investitionen zurückhielten. Der Index fiel von 52,5 auf 51,8, die niedrigste Marke seit November des vergangenen Jahres.
Paul Heywood von Equifax UK verweist auf die anhaltenden Erschwinglichkeitsprobleme trotz einer möglichen Zinssenkung und unterstreicht, dass Verbraucher tendenziell längere Kreditlaufzeiten in Kauf nehmen, um kurzfristige monatliche Entlastungen zu erreichen. Thomas Pugh von RSM UK mahnt an, dass der große Stimulus aus dem neuen Haushalt, gepaart mit steigenden Beschäftigungskosten, höhere Inflationsraten in den kommenden Jahren bedingt und eine Zinssenkung im Dezember nun unwahrscheinlich scheint.
Joel Kruger von LMAX Group fügt hinzu, dass die Risiken im Zuge der Entscheidung der Bank of England das britische Pfund stützen könnten. Er sieht das Budget als potenziellen Treiber für zusätzlichen Inflationsdruck, was die Zentralbank zu einer vorsichtigeren Haltung in Bezug auf zukünftige Zinssenkungen veranlassen könnte.