Die Bank of England scheint fest entschlossen, ihre gegenwärtige Zinspolitik aufrechtzuerhalten, und will den Leitzinssatz bei 4,75 Prozent belassen. Diese Entscheidung ist das Resultat aktueller Daten, nach denen die Inflation im November auf 2,6 Prozent gestiegen ist. Damit liegt sie über dem angestrebten Ziel der Zentralbank.
Der jüngste Anstieg der Inflation wird unter anderem auf die gestiegenen Preise für Kraftstoffe und Bekleidung zurückgeführt. Solche Preissteigerungen sollen durch den Einsatz höherer Zinssätze abgedämpft werden, da diese Menschen dazu veranlassen, mehr für Kredite auszugeben und damit den Kauf von Waren zu verteuern.
Auch die Löhne erhöhen den Druck auf die Inflation. Laut den jüngsten Zahlen des Office for National Statistics sind die Gehälter um 5,2 Prozent gestiegen, was eine Zunahme von 4,9 Prozent vor drei Monaten bedeutet.
Von Seiten der Wertpapierhändler wird nun erwartet, dass eine Zinssenkung frühestens im Mai erfolgt, womit sie ihre ursprünglichen Erwartungen einer Senkung bereits im März überarbeiten mussten.
Kommerzielle Kreditinstitute, wie Filialbanken und Bausparkassen, nutzen den Basiszinssatz der Zentralbank als Richtwert, um festzulegen, wie viel sie von Kreditnehmern verlangen und welche Renditen sie den Sparern bieten.
Sarah Coles, die Leiterin der Abteilung für persönliche Finanzen beim Aktienbroker Hargreaves Lansdown, veranschaulicht die aktuelle Inflationslage mit einem Bild, das sie mit einem ungebetenen Weihnachtsgast vergleicht, der lange auf dem Sofa verweilt. Sie äußert Zweifel, ob die Inflation in absehbarer Zeit eingedämmt werden kann, während die Preise für Lebensmittel und Getränke weiter steigen. Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Olivenöl und Schokolade sind um respektive 26,6 Prozent und 9,9 Prozent gestiegen, was unter anderem schlechten Ernteerträgen zuzuschreiben ist.