Die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, ab dem 20. Januar unilateral Zölle von 25% auf alle Waren aus Kanada und Mexiko zu erheben, sorgt für nervöse Spannungen zwischen den Volkswirtschaften. Laut der Bank of Canada könnte diese Bedrohung sowohl die US-amerikanische als auch die kanadische Wirtschaft nachhaltig beeinträchtigen, was in den künftigen wirtschaftlichen Prognosen Berücksichtigung finden wird. Trump's geplante Handelsmaßnahmen könnten laut Experten Inflationsdruck erzeugen, das Wirtschaftswachstum bremsen und die Zinspolitik in Kanada durcheinanderbringen. Rhys Mendes, stellvertretender Gouverneur der Bank of Canada, äußerte in einer Fragestunde im kanadischen Charlottetown Besorgnis über die mögliche wirtschaftliche Belastung. Er betonte, dass die Bank die tatsächlichen politischen Schritte abwarten und dann in ihre wirtschaftlichen Ausblicke einfließen lassen werde. In einer früheren Ansprache erläuterte Mendes, dass die Inflation nach Jahren der Turbulenzen auf ein jährliches Niveau von 2% zurückgekehrt sei. Dies eröffnet den Verbrauchern und Unternehmen die Möglichkeit, mit Zuversicht zu investieren und zu konsumieren. Die Bank of Canada hat seit Juni mehrfach ihren Leitzins gesenkt und den Zinssatz zuletzt im Oktober um 50 Basispunkte auf 3,75% reduziert. Mendes bezeichnete weitere Senkungen als wahrscheinlich, falls sich die Wirtschaft wie prognostiziert entwickle. Die Aussicht auf eine sich entspannende Inflation, die zuletzt im Oktober leicht auf 2% anstieg, wurde ebenfalls thematisiert. Mendes warnte jedoch vor Maßnahmen, die die Inflationserwartungen beeinträchtigen oder gar eine deflationäre Spirale einleiten könnten. Die Bank wird ihre ersten monetären Entscheidungen des Jahres am 29. Januar bekannt geben und hofft auf eine Stabilisierung des Marktes, um langfristiges Vertrauen zu gewährleisten.