Die Bank of America steht derzeit unter dem kritischen Blick des Office of the Comptroller of the Currency (OCC), einer wichtigen US-Aufsichtsbehörde. Eine aktuelle Unterlassungsanordnung prangert erhebliche Defizite im Umgang mit dem Bankgeheimnisgesetz und im Sanktionsmanagement der Bank an.
Ziel des Bankgeheimnisgesetzes ist es, Finanzinstitute zu verpflichten, Transaktionen sorgfältig zu überwachen und die Identität ihrer Kunden zu kennen, um Finanzkriminalität zu verhindern. Banken müssen ungewöhnliche oder suspekte Aktivitäten wie etwa verdächtige Überweisungen zeitnah melden.
Diese jüngste Anordnung gegen die Bank of America basiert auf schwerwiegenden Mängeln in der Identifizierung und Berichterstattung verdächtiger Aktivitäten sowie Schwächen in der Kunden-Due-Diligence. Auch mangelhafte interne Kontrollen und unzureichende Schulungsmaßnahmen wurden bemängelt.
Um die Mängel zu beheben, ist die Bank verpflichtet, umfassende Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen. Dazu gehört die Ernennung eines unabhängigen Beraters, um die Effizienz der Programme zu bewerten und rückblickende Prüfungen durchzuführen, damit alle fragwürdigen Aktivitäten ordnungsgemäß gemeldet werden.
Trotz der Anordnung hat die Bank of America weder die Vorwürfe eingeräumt noch ihnen widersprochen und sieht keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Finanzen. Die Bank betonte, dass sie seit einem Jahr eng mit dem OCC zusammenarbeitet, um ihre Programme gegen Geldwäsche und Sanktionsvergehen zu verbessern. Die bislang umgesetzten Maßnahmen sollen eine gute Basis für die Umsetzung der Anordnungsanforderungen bieten.
Zusätzlich zu den regulatorischen Herausforderungen hat die U.S. Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) eine Klage gegen die Bank of America und zwei andere große Banken, JPMorgan und Wells Fargo, eingereicht. Diese Klage wirft den Institutionen vor, Verbraucher nicht ausreichend vor Betrug auf dem Zahlungsnetzwerk Zelle geschützt zu haben, was zu Verlusten von über 870 Millionen Dollar führte.
Im Juli verklagte die UBS Group AG die Bank of America aufgrund nicht übernommener Rechtskosten im Zusammenhang mit riskanten Hypotheken, die vor der Finanzkrise 2008 ausgegeben wurden, auf 200 Millionen Dollar. Trotz ausführlicher Kommunikation verweigerte die Bank of America die Erfüllung dieser Entschädigungsansprüche.