25. November, 2024

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Bangladesch prüft Energieverträge: Adani Power im Fokus

Bangladesch prüft Energieverträge: Adani Power im Fokus

Ein von der bangladeschischen Regierung eingesetztes Komitee untersucht derzeit Energielieferverträge, darunter eine Kooperation mit Adani Power aus Indien. Das Gremium, unter der Leitung von Richter Moyeenul Islam Chowdhury, empfahl der Übergangsregierung, internationale Rechtsexpertise hinzuziehen, um die Verträge aus der Regierungszeit der ehemaligen Premierministerin Sheikh Hasina gründlich zu überprüfen. Man plane, sowohl beauftragte als auch nicht beauftragte Verträge aus den Jahren 2009 bis 2024 zu analysieren, sagte ein hochrangiger Beamter. Eine umfassende Revision könnte zur Anpassung oder Kündigung bestimmter Abkommen gemäß internationaler Schiedsstandsverfahren führen. Vor allem die finanziellen Konditionen, ökologische Bedenken und die langfristige Tragfähigkeit der geprüften Verträge stießen auf Kritik. Auch Gautam Adani, Vorsitzender der Adani Group, steht unter Beobachtung, nachdem US-Staatsanwälte ihm die Beteiligung an einem Bestechungsskandal in Höhe von 265 Millionen Dollar vorgeworfen haben. Diese Anschuldigungen erschütterten sein globales Firmenimperium erheblich. Zusätzlich zu Adani Power untersucht das Komitee ein Joint-Venture mit einem chinesischen Unternehmen, das ein Kohlekraftwerk mit 1.320 MW in Bangladesch errichtete, sowie sechs weitere Verträge mit lokalen Gruppen. Bemängelt wurde auch der hohe Preis, den Adani Power von Bangladesch fordert, welcher etwa 27% über dem anderer indischer Energieversorger liegt. Angesichts einer unbezahlten Rechnung von 800 Millionen Dollar hat Adani Power kürzlich die Stromversorgung reduziert. Die bangladeschische Regierung plant nun, monatlich bis zu 100 Millionen Dollar zu zahlen, um die Verbindlichkeiten allmählich abzubauen. Der 1.600 MW Godda-Anlage von Adani Power in Jharkhand, Indien, liefert seit 2022 Strom nach Bangladesch, doch die finanziellen Belastungen durch hohe Importpreise bleiben eine Herausforderung.